„I’ve done the whole thing trying to be what people want me to be“, sagt Robert Vincent, „and in the end I just thought I’ve had enough of this.“ Der Liverpooler Sänger und Gitarrist rechnet auf seinem Debüt mit dem Musikgeschäft ab – und macht nun nach eigenen Angaben, was er eigentlich schon immer wollte. […] mehr…
Es gibt vier Gefühle, sagt Trixie Whitley, die ihr Leben und damit auch ihre Musik ausmachen. Liebe und das Verlangen danach („Need Your Love“). Die Einsamkeit im „Hotel No Name“, ertränkt in Feedback, Verzerrung und einer Ahnung von Rock-Aufbruch. Die Wut über „Irene“, den Sturm, der ihr einfach so die Freiheit nahm. Schließlich die Freude, […] mehr…
Ein paar Sekunden lang kommt einem Pete Townshend in den Sinn. Mit einem unerwartet rauen Riff beginnt das Album, das sich dann mehr und mehr zu einer schnaufenden Britrock-Walze entwickelt. Und am Ende tut einem Johnny Marr sogar ein bisschen leid: Das erste Werk unter eigenem Namen – es hat ihn plattgemacht. Schade. Aber wenn […] mehr…
„I climbed a mountain not knowing that I had/ Took no protection, not much of anything/ There I was, sitting on the roof of the world/ Not knowing how I got here or how to leave.“ So beginnt Dido Armstrong das Lied „Sitting On The Roof Of The World“, das schönste auf ihrem vierten Album, […] mehr…
Man kennt Huey Thomas Ángel Diaz Morgan vor allem als Sänger der New Yorker Mafiosi-Combo Fun Lovin‘ Criminals, die gerade eine, nun ja, Kreativpause machen. Wohl auch deshalb fühlte sich Morgan dazu berufen, endlich sein erstes Soloalbum aufzunehmen. Die ersten beiden Stücke von „Say It To My Face“ erinnern noch am ehesten an die lustigen […] mehr…
Popmusik aus Brasilien hat seit der Bossa-Nova-Welle der 60er-Jahre immer wieder neue Zyklen der internationalen Aufmerksamkeit erfahren. DJs mit breitem Horizont wie der Londoner Eklektizismus-König Gilles Peterson integrieren seit der kurzen Ära des Acid-Jazz wie selbstverständlich brasilianische Produktionen in ihr Programm. Es ist dieser Austausch mit Europa und den USA, der die vielschichtige Szenerie des […] mehr…
Til Schweiger wählte nicht von ungefähr ihr „Stay“ als Titelsong für seinen Film „Kokowääh“: Hurts berühren von allen europäischen Seelen die deutsche ganz besonders. Das Duo durfte auch Rosenstolz remixen und im Berliner Hotel „The Weinmeister“ ein nach ihnen benanntes Zimmer einrichten, während im Trophäenschrank der Bambi blitzt. Ihre an den Sound der 80er-Jahre anknüpfenden […] mehr…
Wenige wollen und können eine so düstere Zeile wie „When My Anger Starts To Cry“ (auf Beady Belles Klassiker „Cewbeagappic“) so sanft singen wie die „perlenhafte Schöne“ aus Norwegen. Seit 2008 hat sie sich konsequent weg entwickelt von den musikalischen Schwebezuständen dieses Albums, klang erdiger, häufig mit Country-Einschlag. Und nun eine weitere Kehrtwendung. Das neue […] mehr…
Auf die Knie: Emmylou ist die unumstrittene Country-Grande-Dame. Zwölf Grammys hat sie in knapp 40 Jahren Karriere gesammelt, noch immer strahlt ihr Sopran mit beinahe jugendlicher Kraft. Und wenn die bald 66-Jährige unter der weißen Lohe lächelt, dann steht ihre Version von Matraca Bergs zurückschauenden „Back When We Were Beautiful“ sofort unter Koketterieverdacht. Alles an […] mehr…
Es gab immer genügend Platz für eine Band neben AC/DC. Für Rückwärtsgewandte, die ebenfalls nicht loskamen vom Blues’n’Boogie, auf die hübschen Killernieten und Horns nun aber auch nicht verzichten wollten. Krokus waren die ersten in der Reihe. Die frühen Alben aus den Siebzigern muss man nicht kennen. „Metal Rendezvous“ und „Hardware“ goutierte man als erste […] mehr…
Es hat der Superlativen kein Ende: Gary Clark Jr., so liest man, ist die Zukunft des Texas-Blues, der neue Hendrix gar, eine Superkanone unter den Superkanonen. Dave Matthews, Eric Clapton und die Rolling Stones bitten zum Solo, Alicia Keys und Sheryl Crow zum Duett, Barack Obama lädt ins Weiße Haus ein. Nicht ohne Grund. Der […] mehr…
In einer Zeit, in der tschechische Präsidentschaftskandidaten nicht mehr wie ebensolche aussehen, präsentieren sich auch Soulsänger anders, als man sie sich gemeinhin vorstellt. Ganz Slacker-mäßig im Holzfällerhemd, mit zottelig-langem blonden Haar und wuchtiger Hornbrille, taucht beispielsweise Allen Stone auf, ein blasser Amerikaner vom Land. Erhebt er jedoch die Stimme, dann traut man seinen Ohren kaum: […] mehr…
Bei ökologischen Themen sind unsere Nachbarn nicht gerade Vorreiter. Trotzdem gibt es in Frankreich sehr populäre, quirlige Paten für einen „grünen Sound“. Tryo sind trotz ihres Namens – ganz in der Tradition der Musketiere – wohlgemerkt vier und nicht drei. Mit eher akustisch betontem Reggae haben Guizmo, Manu Eveno, Daniel Bravo und Christophe Mali in […] mehr…
Auf früheren Alben haben sich Matmos mit Chirurgie oder Ludwig Wittgenstein beschäftigt – nun ist Telepathie das Thema eines Konzeptalbums. Der Kunstlehrer M. C. Schmidt und der Englisch-Professor Drew Daniel haben deshalb in den vergangenen vier Jahren parapsychologische Experimente durchgeführt, die auf dem klassischen Ganzfeld-Experiment basieren. Mit einem kleinen Unterschied: Nicht grafische Muster wurden übertragen […] mehr…
Als Erstes ziehen wir mal all jene Songs ab, bei denen sich Blackmail vor allem als hochbegabte Pearl-Jam-Imitatoren verdient machen: Also das über einen störrischen Gitarrenriff meditierende „The Rush“, das über einen ungeraden Beat hüpfende „Shine“, die Grunge-Miniatur „La Futura“, das überdrehte „Palms“ und das epische „Dual“, das gleich ein paar Mal die Laufrichtung ändert. […] mehr…
Wo kommt denn Adam Ant plötzlich wieder her? Und wieso klingt sein Opener „Cool Zombie“ ungefähr, als würden Gun Club „Hey Joe“ spielen? Schließlich kennt man den Mann vor allem von seinen beiden Anfangsachtziger-Alben, mit dessen hooliganistisch rummelndem Dschungel-Rock’n’Roll Ant zu einem der erfolgreichsten Pop-Acts der Nachkriegszeit im Punk wurde – und dank eines ausgesprochen […] mehr…
Die in Frankreich/Belgien sozialisierte Missionarstochter ist vermutlich die aktuelle Symbolfigur dafür, dass wir 1.) Musik heute eher sehen als hören, und 2.) Alben als potenzielles Mysterium auch nicht mehr das sind, was sie mal waren. Nach dem YouTube-Siegeszug ihrer Videosongs – auch mit Partner/Produzent Jack Conte als Pomplamoose – war es jedenfalls kein Problem, via […] mehr…
Im Video zu Lana Del Reys „National Anthem“ gab A$AP Rocky voriges Jahr einen vorzüglichen schwarzen John F. Kennedy. Sehr sanft und sehr elegant zeigte sich der Rapper da, fast so, als käme er nicht aus Harlem, sondern aus East Hampton. Doch seine Umgangsformen und das Faible für teure Designerkleidung halten A$AP Rocky nicht davon […] mehr…
Im Grunde hat man ja schon keine Lust mehr, ein Album zu hören, wenn hinter jedem Titel mit dem blöden Wort „featuring“ ein Gastbeitrag angekündigt wird, weil dann oft nur der übliche Tribute-Kram folgt. Und in den ersten Momenten fühlt man sich hier auch ein wenig wie in der seichten Radiolandschaft, in der Petitessen-Pop à […] mehr…
„Some things remain a mystery“, singt Ólöf Arnalds mit dieser feengleichen Stimme, die durch die Landschaft zu mäandern scheint, die sie in „German Fields“ besingt. Begleitet von einem gehauchten unruhigen Rhythmus kommen einem Lieder wie dieses gerade in ihrer hübschen Fremdartigkeit merkwürdig vertraut vor. Vielleicht, weil die Isländerin (übrigens die Cousine des Popminimalisten Ólafur Arnalds) […] mehr…