Alex Highton Woodditton Wives Club HHH1/2 Weil Ashton Kutcher offenbar Alex Hightons Myspace-Seite twitterte, konnte der dieses Album per Crowdfunding finanzieren. Zum Glück: Highton beschreibt mit fein arrangierten Songwriter-Songs auf amüsante und anrührende Weise den Umzug von London aufs Land. (BB*Island) mehr…
Er kann es nicht lassen. Seit Mitte der 80er-Jahre macht Cocker eine Platte nach der anderen, Qualität gleichbleibend. Seine Fans werden auch „Fire It Up“ goutieren, denn es weist alle Cocker-Kennzeichen auf: solides Rock-Handwerk, Mainstream-Balladen, obligate Röchel-Einlagen. Zünftig! (Columbia SevenOne) mehr…
Genug Stoff für gute Geschichten müsste Robbie Williams eigentlich haben. Er gründete eine Familie, ging wieder mit Take That auf Welttournee und fand sich offensichtlich insgesamt mit seinem Schicksal ab. Er war der Teenie-Schwarm, dann das Sorgenkind, jetzt ist er – endlich, mit 38 – im Erwachsenendasein angekommen. Er könnte fortan ein sonniges Leben in […] mehr…
Da haben sich drei Herren zusammengetan, die sich in der Kür ihrer Karriere befinden: Als Producers rekapitulieren die Superproduzenten Trevor Horn, Lol Creme und Stephen Lipson die Musik, die sie zum Teil selbst erfunden haben. Glamourösen 80s-Pop mit Brit-Prog-Anleihen also, intelligent, adelig, edel bis in die Goldkante. Insbesondere Horn hat diesen Klang ja einst unter […] mehr…
Obwohl die letzte Veröffentlichung von Godspeed You! Black Emperor zehn Jahre zurückliegt, ist dieses Album buchstäblich aus dem Nichts aufgetaucht. Kein Marketing-Trommelwirbel, keine vorbereitenden Interviews – nur diese unfassbar feierliche Musik. „Mladic“, benannt nach dem bosnischen General, ist ein 20-minütiges Trance-Opus zwischen nordafrikanischem Sufi-Rausch und wagnerianischem Headbanger-Ritual. Arabische Melodie-Fragmente erheben sich wie tanzende Geister über […] mehr…
Als in Madchester die Rave-o-lution ausgerufen wurde und zwei wilde Sommer lang genialische Drogenköpfe wie die Happy Mondays den Sound der Stunde bestimmten, landeten die Charlatans einen hypnotischen Hit: „The Only One I Know“ war ein von rhythmischem Georgel getriebenes Popbiest, das jede Party retten konnte. Heute, 22 Jahre später, meldet sich deren Sänger Tim […] mehr…
Zwar mischen sich auch hier in die von Country und Folk beseelten Songs gerne mal mehrstimmige Chöre, Banjos und Mandolinen ein, doch Torpus & The Art Directors kommen nicht aus London oder Seattle, sondern aus dem nordfriesischen Niebüll. Wer hat aber gesagt, dass es schlimm ist, wie Mumford & Sons oder die Fleet Foxes zu […] mehr…
Das ist so eine Sache mit den Produzenten-DJs: Nachts im Club sind sie mehr oder weniger geniale Dienstleister, die dafür zu sorgen haben, dass der Laden brummt und der Getränke- oder auch der Drogenumsatz stimmt. Dafür werden einige von ihnen fürstlich entlohnt. Auch unterhalb der Luxus-Kategorie eines David Guetta sind Abendgagen von 10.000 Euro durchaus […] mehr…
Eine Band, die Bob Marleys „Survival“ als bestes Album aller Zeiten auslobt, hat entweder Nachholbedarf in Reggae-Historie – oder sie will ein Statement abgeben, so wie diese siebenköpfige Band aus dem Raum Washington D.C., die sich wie nur noch wenige Bands der Roots & Message-Form verpflichtet fühlt. „Strength To Survive“, ihr viertes Album, ist bereits […] mehr…
Unter Roots-Freunden wird er spätestens seit den 90er-Jahren verehrt, doch kaum ein amerikanischer Songschreiber ist derart ohne Elogen geblieben wie Chris Smither. Obskure Labels, keine Promotion, keine Auftritte in Deutschland. Die mittleren Jahre vergingen, nun ist das Spätwerk erreicht, das Smither mit Alben wie „Happier Blue“ schon vorweggenommen hatte. Mit einer kleinen Band spielt der […] mehr…
Als 1978 „Music For Airports“ erschien, wurde sehr ernsthaft über die Frage gestritten, ob dies überhaupt noch Musik sei – oder vielleicht doch eher Möbel zum Hören. Das Stigma einer funktionalen Musik ist Ambient bis heute nicht losgeworden. Aber vielleicht ist das ja auch gar nicht nötig. Diese Musik möchte keine Geschichten erzählen, will nicht […] mehr…
Warum sich immer wieder in die Liebe stürzen? Am Ende holt einen die Einsamkeit sowieso wieder ein. „Solitude’s my best friend/ The only one that sees me cry/ Tells me I will never need another man/ If I keep my head up high/ And walk on by“, singt eine betörende Stimme. Der Song zu dieser […] mehr…
Wären unsere Leben nicht stinklangweilig, würden sie immer nur nach Plan verlaufen? Ohne Umwege, ohne Blitzeinschläge? Wenn sich Macy Gray einem Projekt widmet, bei dem sie sich den Werken anderer Künstler annimmt, hat sie leider selbst die Umwege mit einkalkuliert und vorgezeichnet. Das war beim im März erschienenen „Covered“ bereits so, als sie sich unter […] mehr…
Was treibt eigentlich „Miss Canada“? Jason Collett vermutet, dass sie’s wohl schon zum nächsten mies bezahlten Job im Westen verweht hat, wo angeblich schwarzes Gold aus der Erde fließt (die es dabei ruiniert). „Miss Here She Was“, wie der Mann aus Toronto sie auf seinem sechsten Solowerk lieber nennt, wird so zur plakativen Symbolfigur einer […] mehr…
Ach, die zarten Lilien auf dem Felde, man bückt sich und pflückt sie oder zerdrückt sie, manch einen schmücken sie, andere hingegen bedrücken sie sehr. Im Li-La-Lilienbeet beginnt auch Natasha Khan alias Bat For Lashes ihre neue LP: In „Lilies“ kniet sie mit schmutzigen Beinen auf einem blumigen Hügel und bittet darum, sich lebendig fühlen […] mehr…
2009 kam die Australierin Tammy Ingram nach Berlin und gehört seither zur dortigen Szene zugezogener Musikerinnen und Musiker. Da ist eine gute Gemeinschaft entstanden, die viel schöne Musik hervorbringt – zum Beispiel dieses neue Album. Auf „Love War“ schreibt sich die Sängerin und Gitarristin dem Vernehmen nach eine Beziehungskrise von der Seele, leidvoll, aber nicht […] mehr…
Das Leben ist kein Song-Contest und auch keine Talentshow. „Get rich or die tryin“, lautet das Motto – und das gilt nicht nur für Rapper, sondern auch für Sänger und Songwriter. Würde allein Qualität eine Rolle spielen, hätte einer wie Cody Chesnutt längst ein Haus am Strand von Malibu. Vor zehn Jahren kam der heute […] mehr…
Es wird böse enden: Die Gitarre bibbert, die Trommel grollt, und ein Mann mit einer Stimme, die nur Unheil bringen kann, erzählt davon, wie er einst vor Einkaufszentren geflohen und sich auf dem Hügel vor der Stadt zurückgezogen hat und lässt sein Erinnerungsstück in den Satz „I wish I had a gun“ münden. Der Song […] mehr…
Nur weil Folkrock vom Schlage Mumford & Sons, Of Monsters and Men, The Avett Brothers oder Fleet Foxes seit geraumer Zeit angesagt ist wie nichts Gutes, wäre es dennoch unfair, alle ähnlich gelagerten Nachzügler automatisch als Trittbrettfahrer abzukanzeln. Schließlich geben sich die meisten Bands redlich Mühe, die ausgetretenen Pfade zumindest kurzzeitig zu verlassen, um in […] mehr…
Julian Plenti hat seine Schuldigkeit getan. Für seinen zweiten Soloausflug schlüpft Interpol-Sänger Paul Banks nicht mehr in eine fremde Identität. Und doch erweist sich hier vieles anders als erwartet. Wie Bariton Banks im vorab veröffentlichten, mit seinen infernalischen Beats wie für die Indie-Disco geschnitzten „The Base“ plötzlich in Falsettgesang verfällt, so wechseln die Stimmungen und […] mehr…