Muss man größenwahnsinnig sein, um fünf CDs plus DVD mit unterschiedlichen Trios auf einen Schlag zu veröffentlichen? Der Kölner Pianist Hans Lüdemann hat gute Gründe. Sein Experiment, große Spontaneität zu riskieren und im heimischen Club Loft nach kurzen Proben fünf improvisationsbetonte Konzerte zu spielen, verlief äußerst spannend. Es gibt auch vertrackte Kompositionen zu hören, vor […] mehr…
Mit Flöten und Pauken paradiert der Spielmannszug von „Death To My Hometown“; die Band ist losgelassen wie auf „The Seeger Sessions“: „Send the robber barons straight to hell“, rät der Sänger seinem Sohn, auf dem Schlachtfeld stehend, das die Heuschrecken abgegrast haben. Seit „Tom Joad“ haben wir Springsteen nicht so bitter gehört, so wütend womöglich […] mehr…
Nach Jahren der kreativen Suche hatte David Bowie zu Beginn des neuen Jahrtausends wieder zu alter Form gefunden. Mit „Heathen“ war ihm 2002 ein von Zukunftsängsten geprägtes Großwerk gelungen, das an seine besten Arbeiten aus den 70er-Jahren anknüpfte. Das folgende Album, „Reality“, war dann in Teilen eine Reflektion des 11. September, blickte aber durchaus auch […] mehr…
Bei der Irin wird der persönliche Kehraus zum politischen Akt. Schon vor dem ersten Song habe sie ihr neues Album hören können, sagt Wallis Bird. Keine lebensbejahenden Liebeslieder mehr, dafür Aufstand und Umsturz, im Privaten und im Politischen, das war die Devise. Die irische Sängerin und Gitarristin zog sich an einen abgeschiedenen Ort an der […] mehr…
Die Veranstaltung wurde ihrem Ruf als wichtigstes kontinentaleuropäisches Showcase-Festival ein weiteres Mal gerecht. Groningen Wir sind uns hoffentlich einig, dass es nichts Schlimmeres gibt als ein Publikum, das ausschließlich aus sogenannten Fachbesuchern besteht. Für den auftretenden Künstler bedeutet das: Es wird geschwätzt, gescherzt, getrunken – das Konzert gerät zum Nebenereignis, die Musik zur Kulisse. Wer […] mehr…
„Where’s the promise from sea to shining sea?“, fragt der Erzähler zu schwerem Stampfen und Glockenspiel. „We take care of our own.“ Kein Saxofon am Ende, nur ein Fade-out. Der Mann, der seinem Sohn 1984 in „My Hometown“ seine beinahe aufgegebene Stadt gezeigt hatte, kehrt heim: Es ist ein Abgesang, es ist „Wrecking Ball“. Schon […] mehr…
Vor zwei Jahren erschien „Strange Powers“, eine Dokumentation über Stephin Merritt, in der der Magnetic-Fields-Liedkünstler unter anderem Auskunft über seine Arbeitsbedingungen gibt. Die meisten seiner Songs schreibe er in dunklen Schwulenbars, während er der wummernden Discomusik lausche, sagt er. In seinen mit Geschlechterrollen spielenden Texten konnte man diese Umgebung durchaus manchmal heraushören, musikalisch setzte der […] mehr…
Natürlich stehen The Jezabels auf der „NME“-Liste der 100 neuen Bands, die man 2012 hören muss. Und auch der „Trierische Volksfreund“ hat schon vom „Geheimtipp vom anderen Ende der Welt“ gehört, empfiehlt seinen Lesern deren „Jazz-Blues-Soul-Mix“. Das mit dem Jazz, Blues und Soul ist selbstverständlich Blödsinn. Auch wenn sich die Band aus Sydney darum bemüht, […] mehr…