Wenn man heute an die traurige Roadshow denkt, die Billy Corgan mit einigen Musikern als Smashing Pumpkins veranstaltet, wird man sich die Anfänge kaum vorstellen können. „Gish“ (★★★★) erschien 1991 vor „Nevermind“ und überführte Hardrock und Psychedelia in eine Form, die bald „Alternative Rock“ genannt wurde. Corgan, Sohn eines Jazz-Musikers aus Chicago, bewunderte Black Sabbath […] mehr…
Weil Matt Berry hauptberuflich TV-Comedian ist, rechnet man natürlich mit Seltsamkeiten. Wahrscheinlich käme einem diese Platte aber auch dann merkwürdig vor, wenn man ihn nicht als Douglas Bainbridge aus der Serie „The IT Crowd“ kennen würde. „Witchazel“ ist eine Spät-Sechziger-Pastorale zwischen Folk, Psychedelia und Northern Soul, ein kauzig-mystisches Period-Piece in Herbstfarben, bei dem sich Matt […] mehr…
Comic-Verfilmungen, Animationskomödien, Fortsetzungen, und das möglichst noch in 3D – die Produktpalette von Hollywood ist mittlerweile ziemlich überschaubar geworden. Hier hat die Technik verdrängt, was die amerikanische Traumfabrik einst mal perfekt ausbalancierte: Gefühl, Moral sowie das Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Das große Drama also und den Traum. Kommerziell haben Filme der alten Art oft […] mehr…
An dünnen Fäden Die letzten Monate im Leben von Britanniens größter Sängerin und Songpoetin in schnöder Prosa zu rekapitulieren ist Schwerstarbeit für die Seele. So viel Ambition und Verlangen, so viel Erbärmlichkeit und Versagen. Das mühsam gesponnene, lange belastbare Geflecht professioneller Abhängigkeiten hatte nachgegeben und mit den dünnen Fäden, an denen der Suchtmensch Sandy Denny […] mehr…
Dem Schauspieler Tate Taylor („Winter’s Bone“) gelingt mit seiner zweiten Regiearbeit ein großherziger Klassiker. Emma Stone, Viola Davis Regie: Tate Taylor Start: 8.12. Comic-Verfilmungen, Animationskomödien, Fortsetzungen, und das möglichst noch in 3D – die Produktpalette von Hollywood ist mittlerweile ziemlich überschaubar geworden. Hier hat die Technik verdrängt, was die amerikanische Traumfabrik einst mal perfekt ausbalancierte: […] mehr…
In Berlin erschufen U2 eine neue Version ihrer Band: abenteuerlicher, aber mit der alten Tiefe. Als ich die Anfangstöne von „Achtung Baby“ zum ersten Mal hörte, dachte ich, mein Kassettenrekorder (!) sei kaputt. Für alle, die „The Joshua Tree“ liebten, war der erste Schock groß. Die neue Version von U2 hatte einen metallischen Klang, sie […] mehr…
Anthologie mit thematischem Überbau auf zwei CDs Er hat sich schon sehr lange rargemacht, aber immerhin noch nicht so ganz ins Reich der Legende verabschiedet. Neulich ließ er sich von Journalisten breitschlagen, für ein paar Interviews anlässlich seines 70. Geburtstags das selbst gewählte Exil im ländlichen Südwesten Irlands zu verlassen und nach London zu kommen. […] mehr…
Die „Super Deluxe“-Box mit Ian Andersons Hauptwerk Zu dem ziemlich komplexen Thema „Gott“ hatte sich Ian Anderson ein paar Gedanken gemacht, als es an die Arbeit zum vierten Jethro-Tull-Album ging. Die Botschaft von „Wind-Up“, dem letzten, ausgesprochen wortlastigen Song der LP, war: Gott habe nie gesagt, dass man sonntags zur Kirche gehen müsse. Wie weit […] mehr…
38 Singles und die Videos dazu in der Luxus-Edition From despair to where: Als junge walisische Revoluzzer beleidig-ten sie Gott und die Welt, übten sich in Glamour und Nihilismus und schmetterten dem Publikum „You Love Us“ entgegen. Mit ihrem Debüt „Generation Terrorists“, einem Doppel-Album voll Ungestüm und Lärm, wollten sie 1992 Guns N’Roses vernichten, doch […] mehr…
Mitschnitte des zweiten Quintetts auf drei CDs und einer DVD Schon oft ist auf die Parallelen zwischen Miles Davis und Bob Dylan hingewiesen worden (meist von Dylan-Fans). Beide Künstler werden für ihre Wandlungen und Anverwandlungen geschätzt und dafür, dass sie ihr Werk auf der Bühne im Fluss hielten/halten. Beide waren/sind für einen Großteil ihrer Karriere […] mehr…
Etwas schüttere Werkschau auf zwei CDs zum Siebzigsten Zum 70. Geburtstag schenkte Sony Music einem der besten Songschreiber der Popmusik dieses Doppel-Album – das der Jubilar selbst zusammenstellte. Nur drei Songs von Simon & Garfunkel sind enthalten, alle ohne Garfunkel: „The Sound Of Silence“ in einer neuen Live-Fassung, „The Boxer“ samt Klatscherei und Jubel von […] mehr…
Nachdem der alte Barde auf die Bühnen der Welt zurückgekehrt war, entfaltete sich eine neue Begeisterung für Leonard Cohen – auch bei der Plattenfirma, die schnell Live-Alben und Compilations auf den Markt brachte. Jetzt wurde sein Gesamtwerk in einem Karton mit schlichten Papp-Hüllen versammelt; die Songtitel muss man zuweilen in dem schmalen Begleitheft suchen. Ach […] mehr…
Komplett auf CD und Vinyl: vier Studio-LPs und vier Compilations Weshalb die Smiths ihre Dekade überstrahlen und nicht etwa China Crisis, die Red Guitars oder Curiosity Killed The Cat – diese Frage lässt sich mit zwei Namen beantworten: Morrissey und Marr. Man kann aber auch etwas umständlicher sagen, dass die Songs der Smiths die gesamte […] mehr…
Der Tunnel ***¿ Fast 30 Jahre lang hat der US- Schriftsteller und Sprachfex William H. Gass an seiner erzählerischen Abhandlung über den „Faschismus des Herzens“ gearbeitet; 16 Jahre nach Erscheinen des Originals liegt die vorzügliche, über 1000 Seiten starke deutsche Übersetzung des Romans vor. „Der Tunnel“ handelt vom Historiker William Frederick Kohler, der soeben sein […] mehr…
Mehr als der bewährte Garagenblues: Dan Auerbach und Pat Carney setzen auf groß gedachten Rock’n’Roll. Womit absolut nicht zu rechnen war: dass ausgerechnet die Black Keys jemals über den Status einer soliden Kellerband hinauswachsen könnten. Jahrelang hatten Pat Carney und Dan Auerbach ihren rudimentären Garagenblues in Carneys Waschkeller aufgenommen. Wer genau aufpasste, hörte auf den […] mehr…
Regie: Roman Polanski / Start: 24.11. Zwei Ehepaare treffen sich in einer New Yorker Wohnung zum Versöhnungsgespräch. Der Junge von Alan (Christoph Waltz) und Nancy (Kate Winslet) hat bei einem Streit dem Sohn von Penelope (Jodie Foster) und Michael (John C. Reilly) zwei Zähne ausgeschlagen. Man hat sich mit höflichen Floskeln schnell verständigt, ist ja […] mehr…
Das Hammersmith Apollo wirkt überfüllt, die Bühne zu eng für all die Orchestermusiker. Peter Gabriel schreitet im kleinkarierten Hemd mit Jäckchen (Design: Jill Taylor) umher; daneben stehen Tochter Melanie und Ane Brun; das New Blood Orchestra fiedelt und bläst unter Leitung des jungen Ben Foster – und die Songs, darunter Kompositionen von Paul Simon, Lou […] mehr…
Die Vertonung des Wedekind- Dramas ist eher Kampf als Kunst. Also, noch einmal zum Mitschreiben: in der einen Ecke Metallica, deren Name schon sagt, welche Musik sie bis in alle Ewigkeit machen werden, deren letztes Album in über 30 Ländern Nummer eins war und so weiter. In der anderen Lou Reed, muffiger Existenzialist, mehr Legende […] mehr…
Britischer Witzbold entwirft eine psychedelisch-soulige Pastorale. Weil Matt Berry hauptberuflich TV-Comedian ist, rechnet man natürlich mit Seltsamkeiten. Wahrscheinlich käme einem diese Platte aber auch dann merkwürdig vor, wenn man ihn nicht als Douglas Bainbridge aus der Serie „The IT Crowd“ kennen würde. „Witchazel“ ist eine Spät-Sechziger-Pastorale zwischen Folk, Psychedelia und Northern Soul, ein kauzig-mystisches Period-Piece […] mehr…