Manche Platten altern besser als andere. Gelegentlich ertappt man sich bei dem Gedanken, dass man bestimmte irgendwie überschätzte, dann wieder dämmert die Erkenntnis, dass man das eine oder andere Album womöglich doch verkannte. Im Fall von Beth Ortons Langspiel-Debüt darf man auch schon mal hin und her gerissen sein. Der ganze elektronische Zierrat hier —- […] mehr…
Das Debüt mit viel Schnickschnack in allen Formaten Bei Pearl Jam lief fast nie etwas nach Plan. Da ist es konsequent, dass das opulente Reissue von „Ten“ krumme 18 Jahre später erscheint. Tatsächlich will die Band bis zu ihrem 20. Jubiläum 2011 all ihre Alben in Neuauflagen veröffentlichen, dies ist also nur der Anfang —und […] mehr…
In den 80er Jahren schwärmten nicht wenige Obskurantisten von oder psychedelischen Zweit-ldentität von XTC mehr als von der eigentlichen Band. 1985 erschien das Mini-Album „25 O’Clock“. zwei Jahre später „Psonic Psunspot“, dazwischen lag „Skylarking“. Andy Partridges Gesang bleibt auch in der überkandidelten Instrumentierung unverkennbar, und das charakteristische Vogelzwitschern hört man ebenso. Sixties-Pychedelia als lustvolle quasi-wissenschaftliche […] mehr…
Der größte Klassiker fehlt hier: „Steve McQueen“ aus dem Jahr 1985. das wichtigste Album von Prefab Sprout (und wahrscheinlich jenes Jahres). Statt dessen: das seltsam ungelenke Debüt „5woon“(3,5) von 1984. die schwärmerischen Musical-Stücke auf „From Langley Park To Memphis“ (1988, 4), die wundermilden und träumerischen „Protest Songs“ (1989, 4), aufgenommen vor „Langley Park“, das ambitiös-verquaste […] mehr…
Miles Davis und Janis Joplin, Simon & Garfunkel und Sly Stone, Laura Nyro, Bob Dylan und Billy Joel widmete Clive Davis in seiner Autobiografie „Inside The Record Business“ viele Seiten. Erwähnt wurden da sogar auch schon mal Quicksilver Messenger Service, Randy Newman und Humphrey Bogart. Nur Moby Grape nicht ein einziges Mal. Die muss er […] mehr…
Alles makellos: der Sound, die Stimme, die Frisur. Stevie Nicks macht keine Fehler mehr, das ist ein bisschen ermüdend. Die drei Background-Sängerinnen und die Gitarristen Waddy Wachtel und Carlos Rios begleiten sie perfekt, „Dreams“ und „Landslide“ reißen sie immer noch zu langen Geschichten hin, über Fleetwood Mac. Sly Stone oder Daddy. Als sie am Ende […] mehr…
Als Craig Finn nirgends mehr eine smarte Rockband fand, gründete er schnell selbst eine. Angeblich hatten The Hold Steady keine Ambitionen, sie wollten nur Bier trinken und spielen. Aber diese 55minütige Dokumentation erzählt eine andere Geschichte: Von London bis Texas, von Kalifornien bis Minnesota begeistern sie in ausverkauften Hallen mit ihrer „Erwachsenenmusik“ – den gewitzten […] mehr…
Die Goldene Box mit Fernseh-und anderen Auftritten der Miracles, der Supremes, der Temptations und von Marvin Gaye zu den vier DVDs mit wunderbarer Musik und einstudierten Gesten kommt eine Art Kulturgeschichte der Anzüge, Kostüme und Dekors von den frühen 60er bis in die 80er Jahre. Stevie Wonders Auftritte geraten stets zu Wunschkonzerten und Mitsing-Spektakeln der […] mehr…
Famose Balladen, torkelnde Hymnen (und ein paar Hobo-Klischees) Wer den Blitzeinschlag-bedingten Aussetzer auf dem Debüt manieristisch fand, muss jetzt ganz stark sein; Denn auch auf diesem dritten europäischen Felice Brothers-Album (man sagt übrigens Feliehs. nicht Fälliss) wird mit Hobo-Klischees wenig sparsam umgegangen: „Memphis Flu“ etwa ist eine Lagerfeuer-Saufparty, eine ins Groteske überbetonte Country-Pastiche. Und auch […] mehr…
Mit Sünden kennt sich Tori Arnos aus. Hätte sie je Angst davor gehabt, Anstoß zu erregen, wäre sie wohl nicht auf die Idee gekommen, sich für ein Foto ein Ferkel an die Brust zu legen. Immer wieder schlüpfte die Sängerin in seltsame Kostüme und suchte sich für ihre Stücke neue Perspektiven. Doch obwohl der Titel […] mehr…
Die vor allem für heimische Gewächse immer sehr begeisterungsfähige englische Musikpresse feierte das Trio für ihr Debüt „We’ll Live And Die In These Towns“ als die neuen „working class heroes“. Kein Schelm, wer an The Jam dabei dachte. Zumal sich Sänger, Gitarrist und Songschreiber Tom Clarke Paul Wellers dreckigen Prolo-Dialekt nicht erst erüben musste, den […] mehr…
Ein modernes Disco-Album aus der Rock-Perspektive Werden wir in drei Monaten noch einen Job haben, ein Dach über dem Kopf, ein gültiges Premiere-Abo? Fragen, die die Welt bewegen. Das Schlimmste: Nicht einmal Peer Steinbrück kennt die Antwort! Die Yeah Yeah Yeahs haben jetzt immerhin eine Interimslösung parat: „Off with your head/ Dance ‚til you’re dead“ […] mehr…
Moderner Folk und Crooner-Jazz, hoffnungslos romantisch Wenn Sie nicht mehr wissen, dass Eddi Reader eine sehr gute Sängerin ist, gucken Sie ruhig mal eine halbe Stunde auf You-Tube nach. Dieses Erbe ist reich, die schönen Anlässe zahlreich. Man braucht nicht bis zu Fairground Attraction zurückgehen. und ein keltischer Traditionalist muss man ebenso wenig sein, um […] mehr…
Der Grandaddy-Kopf verpasst seinem LoFi-Pop einen Electro-Guss Von Modesto, Kalifornien nach Bozeman, Montana. Nahe Berge statt nahe Strände. Brutale Winter statt brutale Sonnengarantie. Nach fast 15 Jahren und fünf Alben, nach der Erkenntnis vor allem, dass Grandaddy auch nach „The Sophtware Slump“ (2000) nie mehr wurden als the next big thing, sucht Jason Lytle den […] mehr…
Das Einzige, an das er noch glaubt, ist der Regen, der irgendwann auf ihn niederprasseln wird. „Someday a little rain is bound to fall/ Over my head, my heart and my feat“, prophezeit Finn Andrews in „Sit Down By The Fire“ — einer überwältigenden Ode an die Ausweglosigkeit. Während die Akustikgitarre und das klimpernde Klavier […] mehr…
Seit bald 15 Jahren vermengen die Londoner Danny Griffith und Darius Keeler Indie- und Prog-Rock mit TripHop und einem sinfonischen Element. Diese neue Platte ist eine groß angelegte Meditation über menschliche Freiheit und ähnlich Profundes. Archive lassen sich Zeit, entwickeln Themen mit Floydscher Langsamkeit (inklusive Chor und Orchester), Townsend-artiger Bedeutsamkeit und spiritueller Betroffenheit wie bei […] mehr…
Mir haben Gomez mal in einem Interview gesagt, Musikmachen sei als Lebensunterhalt doch besser als Scheißeschaufeln. Die Briten nehmen es augenscheinlich gelassen, dass sich ihre Karriere nach anfänglichen Höhenflügen nicht richtig entfaltet hat. Wie es scheint, brachte das letzte Album, „How We Operate“, dann plötzlich mehr Aufmerksamkeit, so spät noch. Ob die neuen Lieder dem […] mehr…
Man muss sich immer noch gelegentlich durch nebulöse Geräuschschwaden kämpfen.durch einiges Skizzenhafte, noch nicht richtig zu Ende Musizierte, weil die Collage vielleicht der älteste, aber auch immer noch am deutlichsten sichtbare Hut des Avantgarde-Künstlers zu sein scheint. Und weil Dredg es immer noch nötig zu haben glauben. Davon aber mal abgesehen, Zeigt sich die Band, […] mehr…