Klassisch ist ja schon alles, was Weller überhaupt tut. So sein Erscheinen im Hyde Park letzten Sommer, wo er weit in die Dämmerung und Dunkelheit hineinspielte mit dem vollen Repertoire seiner Solo-Jahre und aller Routine. No bullshit. Bei Jools Holland gab er sein „Days Of Speed“-Akustik-Programm, Noel Gallagher schaute auch mal vorbei, die Songs sind […] mehr…
Hier wird brav und anekdotisch nacherzählt, entlang von Davis‘ Autobiografie und bekannten Anekdoten: „Birth Of The Cool“, das erste Quintett, „Fahrstuhl zum Schafott“, die Drogen, die Liebschaften, „Miles Ahead“, „Kind Of Blue“, „Sketches Of Spain“, die nächste Generation mit Wayne Shorter und Herbie Hancock, später Keith Jarrett, das Schweigen, die letzten Tourneen. Dazu äußern sich […] mehr…
Morgens Aronal, abends Elmex, klar soweit. Wie aber verhalten sich die beiden Teile dieses Doppelalbums zueinander? Zwei sehr unterschiedliche, sich aber gleichwohl bei rechtem Gebrauch vortrefflich aneinander anschmiegende Lieblings-CDs hat Notwist-Computer-Wart Martin Gretschmann auf seinem Wanderlaptop zwischen Barcelona und Weilheim, ja: zusammengefrickelt. Einmal: „Reset“: Poprock und Elektro beim relaxten Ringelpiez, mit tollen Melodien, mit Rock-Gitarren […] mehr…
Ihre Videos waren stets die besten, schon zur Zeit von „His ’n‘ Hers “ als sie doch gar kein Geld hatten. Die frühen Filme handeln – wie die Songs – von Ausgehen, Verführung, Heimlichtun und Hinlegen – gar nicht einfach, so knapp über Sozialhilfeniveau und unter Beobachtung von Mama und Papa Jarvis Cocker spielte als […] mehr…
Die Puristen unter den Richard-Thompson-Fans können endlich aufatmen. Viel zu lange (mehr als ein Jahrzehnt) wähnten sie ihren Meister in den Klauen produzierenden Unheils mit Namen Mitchell Froom. Schon auf „Mock Tudor“ durfte der nur noch ein paar Tasten drücken. Und nun gibt’s gleich gar keine Keyboards mehe. Wobei auch das schmalere Budget nach dem […] mehr…
In Das dritte Album des Americana-vernarrten, semi-australischen Londoner Quartetts, ihr erstes auf einem Major Label. Was, oh Wunder, der Musik nicht abträglich ist. Wieder diese unbritische Weite in den Songs, wieder diese satten Gitarren und sehnsuchtsvoll seufzenden Balladen, in denen der Geist von Jimmy Webb wohnt. Ein wenig mehr Soul indes, nicht immer sinnig. Den […] mehr…
Schottland zum Dritten, diesmal im Exil: US-Rock’n’Roller Vaughn zu Gast bei Belle & Sebastian und Teenage Fanclub, zwischen den Polen Pop und New Country vagabundierend. Der Sound ist luftig und leicht, die Songs meist eher leichtgewichtig, leider. Glasgow, sonnig. (SHOESHINE) mehr…
Der Zahnige ist zurück, das Ziegen-Kastrato intakt, zu mäßig modernistischer Mucke und sämigen, gemein eingängigen Melodien. Der Gibb-Fluch. Es heißt ja nicht umsonst: indreiteufelsnamen. mehr…
Sie kommen aus Sheffield, hassen Stereophonics und Studenten, lieben die Stooges und „kicking ass“. Hohl in der Birne, aber full of themselves. Was ja oft eine hinreichende Voraussetzung für grandiosen Juvenil-Pop ist, siehe die Libertines. Die allerdings haben ein halbes Dutzend Klassesongs, Hoggboy nur einen halben. Jedenfalls auf ihrer von Chris Thomas und Richard Hawley […] mehr…
inzwischen in der süddeutschen Provinz heimisch, fertigt der Song-Veteran heute regelmäßiger Platten als während seiner Drangzeit Anfang der Achtziger. Die aktuelle ist eine auf zwei Akustik-Gitarren reduzierte, folkige Affäre. Gemeinsam mit Thomm Jutz covert Dobson vornehmlich sich selbst, aber auch Rodney Crowell, Woody Guthrie und am eindringlichsten „Small Town Hero“ aus der Feder des verstorbenen […] mehr…
Grant spielt auf Mathesons Album Dobro und diverse Gitarren, zielt mit seiner dritten Solo-LP jedoch in die Sphäre der Literatur, indem er Poeme von Cummings, Dickinson, Rimbaud, Blake oder Buckowski vertont. Mit höchst unterschiedlichen Stilmitteln, oft bemüht, selten kongenial. mehr…
Experiment On A Fiat Plane Texanischer, urbaner Funk mit Blues-Erdung und Rock-Attitude. In Austin, selbsternannte Live Music Capital Of The World (traf einst zu), kann eine Band nur überleben, wenn sie auf der Bühne zu überzeugen weiß. Und Soulhat sind dort bereits seit gut zwölf Jahren zugange. Woran es hapert, ist die Konservierung ihres lockerperkussiven, […] mehr…
Die Grenze zwischen Folk (Kunst) und Folklore (Fremdenverkehr) hat Karen Matheson schon hin und wieder als Sängerin von Capercaillie perforiert, als Solistin wechselt sie zu beschaulichem Pop und lässt ihre keltische Tradition nurmehr in Harmonik und Melodik anklingen. Die Arrangements sind lau, delikat oder kapriziös, stets aber Elektronikunterfüttert. Was immerhin für aparten Kontrast sorgt zu […] mehr…
Eines der bemerkenswertesten Phänomene der Popmusik des letzten Jahres war wohl die Wiederentdeckung eines Stilmittels, das zuvor wohl neben Mark Hollis nur wenige andere Musiker in diesem Bereich zu schätzen wussten: die Ökonomie der Stille, das Weniger-ist-mehr. So fand ein Meister dieser Technik, Jason Molina von Songs: Ohia, mit „Didn’t It Rain“ endlich die längst […] mehr…
In Edgar Allen Poes hier und da genial gefundenem Gedicht „The Raven“ fliegt ein rabenschwarzer Rabe in das Studierzimmer eines ob des Todes seiner Gemahlin tief betrübten Gelehrten und nimmt auf einer Büste Platz. Der Überraschte begreift den Moment und befragt den komischen Vogel bald zu diesem und jenem und das Leben und den Tod, […] mehr…
Nun ist es zu spät, aber die White Stripes beschenkten uns vorzüglich. Auf dereinen Seite spielen sie „Candy Cane Children“, ihren patentierten Großstadt-Blues, die Gitarre direkt an die Gehörgänge angeschlossen. Auf der Rückseite wird die biblische Märvom Stern über Bethlehem und den drei Weisen aus dem Morgenland erzählt, bevor Meg allerliebst kleinmädchenhaft „Silent Night“ anstimmt. […] mehr…
Tun Sie sich eine Pille in die Limonade(irgendeine), der Madchester-Rave kommt zurück. Das merkt man daran, dass bei Appliance aus Exeter die Gitarren und Stimmbänder wahnsinnig entspannt sind, der Rhythmus so hopst und alles auf Hypnose hinausläuft. Eher The Farm als Primal Scream. (Mute) mehr…
Der Vollständigkeit halber, auch Yo La Tengo haben zum Jahresende eine äußerst schwer zu beschaffende Weihnachts-EP gemacht (wir haben sie auch nicht). Der elf köpfige Kinderchor, teilweise Hubley-Kaplan-Nachwuchs, stand schon vorher mit ihnen im Studio-Stadl und sang eine Hälfte des Question-Answer-SchemasvonSunRas“Nuclear War“ – Vorschüler skandieren „Motherfucker!“, dazu eine reine Band-Version (alle trommeln!), ein werktreuer Free-Jazz-Cut […] mehr…
Die Entdeckung des Skandinaischen jenseits von Aha und Abba war ein zuverlässiger Sub-Trend der letzten Jahre. Die Quelle scheint nicht zu versiegen, und solange die Qualität (noch) nicht unter der Quantität leidet, soll uns auch dieser Mann recht sein. Christian Kjellvander, gebürtiger Schwede, wuchs in den USA auf und kehrte vor zehn Jahren in die […] mehr…