Leider von allem zu viel: Gitarre, Drums, das übliche Gebrüll Dave Grohl, der Gute. Denn freuen wir uns etwa nicht, wenn sich der Höllentrommler der alles zermalmenden Queens Of The Stone Age zu Wort meldet, an Devo und Mission Of Burma erinnert und feurig die Pixies rehabilitiert? Grohls Bilanz nach Nirvana: eine großartige, eine durchweg […] mehr…
Die unbekanntere Seite des Pionier-Labels – mit den von Sam Phillips so geschätzten, großartigen Miller Sisters Auf kein berühmtes Indie-Label der fünfziger und sechziger Jahre traf James Browns „It’s A Man’s Man’s Man’s World“ mehr zu denn auf Sun Records. Von Atlantic bis Vee-Jay und von Chess über Elektra bis Stax hatten sie alle auch […] mehr…
Von der Plattentirma zunächst verschmäht, altmodisch – und eines ihrer besten Alben überhaupt Wer glaubt, dass die Entscheidung der Plattenfirma Reprise Records, Wilco zu feuern und „Yankee Hotel Foxtrot“ nicht zu veröffentlichen, ein ziemlich beispielloser Vorgang war, der irrt. Als Emmylou Harris und ihr (damaliger) Ehemann/Produzent Brian Ahern 1980 ihre fertige neue LP bei der […] mehr…
Martin Luther King hatte sich mit einem Traum bewaffnet, die Black Panthers nahmen lieber Gewehre. Eine verteidigungspolitische Frage – eine Stilfrage. Als die schwarze Selbsthilfetruppe Mitte der Sechziger aufmarschierte, ideologisch geführt von den Philosophie-Studenten Huey Newton und Bobby Seale, ging es ja vor allem um öffentliche Präsenz, um die Darstellungsform eines Widerstandes, den es längst […] mehr…
Sie hat zwar schon seit Jahren kein neues Album mehr vorgelegt, aber sie singt immer noch – in der Kirche und auch sonst bisweilen öffentlich. Tot ist Ann Peebles auch noch nicht. Und darum ist es schon eine ziemliche Gemeinheit, wenn die Liner Notes zu dieser neuesten Kompilation ihrer Aufnahmen für Willie Mitchells Firma enden […] mehr…
Otis Redding – Sings Soul Ballads Das zweite Album des Georgia Boy, der in Anzeigen damals als „The Big O“ firmierte, wiewohl ja Roy Orbison ältere Rechte an dieser Ruhmesbezeugung hatte. Redding wühlt und wuchtet sich durch zwölf Blues-Balladen, darunter „Chained And Bound“, „Mr. Pitiful“ und das fast zeitgleich von den Stones gecoverte „That’s How […] mehr…
Um erst gar keinen Irrtum aufkommen zu lassen: In der diesem fabelhaft aufgemachten Set beiliegenden Broschüre wird zwar behauptet, beim ersten Dutzend Songs auf CD 1 handle es sich um das Original-Album. Was im Fall von „My Generation“, der berühmtesten dieser Aufnahmen, aber überhaupt nicht stimmt. Die Originalfassung, die bislang immer auf Single, Vinyl-LPs und […] mehr…
Matt Johnson war immer ein Knallkopf, und schließlich sprangen ihm die Sicherungen heraus. Noch 1993, als „Dust „erschien, galt er als der große Blues-Troubadour und Schmerzensmann, der sich das Hemd vom Leib riss und sein Leiden jesusmäßig inszenierte — mit den besten Songs, die es damals gab. Dann erkannte sich Johnson leider in Hank Williams […] mehr…
1 GIANT LEAP (ZOMBA/PALM) Das Album war ja schon ganz hübsch, aber bei Multitalenten wie Jamie Catto (Musiker, Regissuer, Fotograf) und Duncan Bridgeman (Produzent, Multiinstrumentalist) bringt eine DVD dann doch noch viel mehr. Das Projekt 1 Giant Leap, eine Art musikalische Reise um die Welt, splittet sich hier in elf Kapitel auf – mit bedeutungsschwangeren […] mehr…
Die Handschrift ist eindeutig. Gleich zu Beginn drückt die Streicherwand, im Hintergrund schwellen jauchzende Choräle an. Später wird auch kurz eine singende Säge zu hören sein. Eine Kulisse, ein Regisseur: Produzent David Fridmann, der bereits Mercury Revs Meisterwerk „Deserter’s Songs“ mit den richtigen Akzenten versehen hatte. Schon zum zweiten Mal verfeinert Fridman die Songs der […] mehr…
Es bleibt die Trauer über die Auflösung von Three Mile Pilot, die einmal die beste Rockband Amerikas waren. Und es gab Nirvana noch, als „Na Vucca Do Lupu“ erschien, die finsterste, erschütterndste, brutalste und euphorisierendste Platte, die irgendein Untergrund seit Hüsker Du hervorgebracht hatte. Armistead Burwell Srruth führte das Leise, das Redundante und Kleinteilige mit […] mehr…
Es war schon ein trauriges Bild, als J. Mascis vor zwei Jahren auf dem Popkomm-Eröffnungskonzert in Köln bei hellem Saallicht auf die Bühne schlurfte. Im Hintergrund wurde die Bühne für St. Etienne aufgebaut, im Publikum ging man Wodka-„Red Bull“ holen. Er sah mit seiner riesigen Brille aus wie eine traurige alte Eule. Ganz allein. Vor […] mehr…
Als der Promoter und Labelmanager Scott Piering vor zwei Jahren an Krebs verstarb, trauerten neben den Angehörigen auch eine ganze Reihe bekannter Bands. Piering hatte sich nicht nur durch seine Arbeit für die Elektronik-Verweigerer von KLF einen guten Namen gemacht. Auch The Smiths, Placebo, TheSmashing Pumpkins und viele andere fanden in ihm einen Vertrauten und […] mehr…
Supergrass sind für den Britpop, was The Sweet für den Glamrock waren. Weder Vorreiter noch Nachzügler, allzeit Hit-Rezepturen testend, Melodie-Vorräte plündernd, Sounds an Studio-Wände werfend, gänzlich unprätentiös. Dabei keine Poster-Boys, adorabel nur für ihren Pfefferminz-Charme. „We got teeth, white and clean“, trällerten sie radelnd. Wer braucht Sex-Appeal, wer braucht Kontroversen, wer braucht medialen Overkill, wer […] mehr…
Dass heute viele der besten Country-Songs oft dort zu finden sind, wo nicht groß „Country“ draufsteht, ist keine News mehr. Aber im Repertoire von Peter Wolf würde man sie nun kaum vermuten. Offenbar ist der ehemalige Vorturner der J. Geils Band bei einem „liquid lunch“ mit Songwriter-Ikone Harlan Howard auf den Geschmack gekommen. Woraufhin er […] mehr…
Gabin Dabiré – Tieru Gabin Dabiré kommt aus Burkina Faso und kann alles. Er ist ein grandioser Singer/Songwriter mit einer sonoren und zugleich fragilen Stimme, als Gitarrist und Balaf onspieler braucht er sich hinter prominenteren Kollegen nicht zu verstecken. Fast jeder der zehn Songs auf seinem dritten Album „Tieru“ birgt magische Momente, und mit Gästen […] mehr…
„A New Morning“? Schau an, das ist ja fast schon Bob. Aber eben nur fast. Genauer gesagt, geht es hier um die Rückkehr von Brett Anderson. Blondiert und unglamourös soll er mittlerweile aussehen, und den längst verflogenen Glimmer von „Dog Man Star“, den wird man auch auf der neuen Platte vergeblich suchen. Ungestreckt, abgespeckt und […] mehr…
Neues Geblubber aus der Seifenblasen-Kiste. Saint Etienne, seit jeher in direkter Verbindung mit geschmäcklerischen Klamotten, optischen Prunksüchten und übermäßigem Cocktailkonsum zu sehen, haben mal wieder ein völlig unwichtiges Album gemacht. Aber wir reden über kalorienfreie PopEtüden ohne Nebenwirkungen. Wer also sollte darauf warten? Die Lounge-Legastheniker bestimmt. Einen austauschbaren Einheitsstampfer wie „Action“ an den Anfang zu […] mehr…
Papa Roach, so steht’s jetzt in den Geschichtsbüchern, haben mit ihrem 2000 erschienenen Debüt den Nu Metal zu erfinden geholfen. „Infest“, „Last Resort“, „Broken Home“ – alles Songs, die dem sich formierenden Marktsegment gut ins Konzept passten, und da waren die Amerikaner dann recht bald Stars. Es mag dabei an dem bisschen Punk und rotziger […] mehr…