Nach dem Schönheitsschlaf ist vor dem Schönheitsschlaf, jedenfalls, wenn man die ausgiebigen Schweigeperioden der Tanya Donelly zwischen Breeders, Belly und erstem Soloalbum betrachtet. Und natürlich Tanya selbst, vielgeliebte Schöne der ersten Generation Postpunk, kussmundiger Instrumentalgegenpart zur vokalen Katharsis von Pausbäckchen Hersh bei den frühreifen Throwing Muses. Mit dem programmatischen „Life Is But A Dream“ lässt […] mehr…
Parole Trixi – Die Definition von süß (WHAT’S SO FUNNY ABOUT/INDIGO) Wenn Ihnen diese Platte auf die Nerven geht, ist alles, wie es sein muss. Sandra Grether, Frontfrau von Parole Trixi, zerfleischt das, was süß und angenehm sein könnte am Post-Pavement-Gitarrenpop der Hamburger Band: Sie wird dann explizit, wenn der Dichter poetisch würde, andersrum genauso. […] mehr…
Endgültig verrockt geworden, oder was hat ein Rhythmusgitarrist zu suchen an der Seite des Jazz-Großmeisters? John Scofields neues Lineup ist Konsequenz einer Entwicklung, die Puristen missmutig verfolgen. Nicht ganz unschuldig: die Tochter des Gitarrenhelden mit dem ultrakühlen Knurre-Sound. Vor knapp fünf Jahren hat sie ihn auf eine Band aufmerksam gemacht, die ihr im Vorprogramm von […] mehr…
The Bottle Rockets – Songs Of Sahm (BLUE ROSE) Doug Sahm hatte ein Herz so groß wie Texas, doch war seine Weltsicht die eines Kindes. Sir Doug lebte für den Tag, in den kleinen Dingen ein Filou und Gangster, im Großen immer Idealist. Das war kein Problem in den Fifties und Sixties, als er die […] mehr…
Fila Brazillia – Jump Leads (23 records/zomba) Dieses Mal werden nicht behäbig alle Stilformen aufgezählt, die die zwei Männer aus Hüll in England auf ihrer Platte (der achten) anspielen. Es sind die mit den einsilbigen Namen. Und sie werden nicht zu mehrsilbigen Klustern gepropft, sondern mit Fila Brazillias bewährt relaxten Fingern wie Pflänzchenkulturen zurechtgezupft. Entspanntheit […] mehr…
Method Man & Redman – How High (DEF JAM) Die Kiffer-Komödie „How High“ mit Method Man und Redman als College-Buddies wird bei uns wohl kaum anlaufen, denn HipHopFilme haben hier noch nie viel umgesetzt. Aber der Soundtrack macht mit einem erstklassigen Ensemble auch so genügend Spaß: Eric Sermon, Prince Rakeem, Rockwilder, Reggie Noble und Hi […] mehr…
Endlich wieder ein neues Teenage Fanclub-Album! Großartig! Melodien! Melancholie! Zu Hause sein! Der erste Song „Behold The Miracle“ beginnt dann auch mit vertrauten Klängen: Orgel und Byrds-Gitarre. Wundervoll! Dann das böse Erwachen: Eine Stimme, schneidend und nötig, hebt an: „“I saw a sparkle in your eyes…“ Die folgenden Wirte lassen sich nicht rekonstruieren. Es kommen […] mehr…
Diese Platte wird am 26. Februar veröffentlicht. Das ist Johnny Cashs 70. Geburtstag. Zu diesem Anlass singen einige deutsche Indie-Acts Songs, die irgendwie mit dem Man in Black zu tun haben. Mal mehr („Ring OfFire“ und „Big Diverse – A Boy Named Sue – Johnny Cash Revisited (TRIKONT) Diese Platte wird am 26. februar veröffentlicht. […] mehr…
Es geht aufwärts für den texanischen Gitarristen und Songwriter, der Mitte der 80er Jahre an der Seite von Alejandro Escovedo den unglücklichen True Believers vorstand. Zumindest das Budget für seine Platten lässt schon mal den Geheimtip-Status hinter sich. Für „“Hooray For The Moon“, das dritte Solo-Album des begehrten Session-Mannes (Michelle Shocked etc.), standen in Kalifornien […] mehr…
David Usher – Morning Orbit (EMI) Der Moist-Sänger steht gerne früh auf, um Songs zu schreiben. Wenn die Sonne aufgeht, entwirft er romantische Popsongs, die einen besser durch den Tag bringen sollen. „Alone In The Universe“ schwingt sich zu einer Hymne auf, bei „Black Black Heart“ duettiert er schwärmerisch mit Julia Gaiios – und geht […] mehr…
Robert Mitchell – Voyager (DUNE / EFA ) Keyboarder Robert Mitchell zeigt Flagge mit seinem elektro-akustischen Sextett Panacea. Er hat bei den „Jazz Warriors“ gespielt und mit Steve Coleman, so dass seine Nähe zu komplexen M-Base-Ideen nicht überrascht. Aber „Voyager“ schließt Klassisches ebenso ein wie gelegentlich an Rachelle Ferrell erinnernden Gesang. Der nervt nur, wenn […] mehr…
Eileen Rose – Long Shot Novena (Rough Trade/ Sanctuary) Und Aretha Franklin hatte doch Recht: „“A Rose Is Still A Rose“. Diese hier, Eileen mit Vornamen, lässt die (britische) Kritik schon seit dem 2001-Debüt „“Shine Like It Does“ nach Atem ringen und zu gewagten Vergleichen greifen, die von Marianne Faithfull bis Aimee Mann reichen. Letzterer […] mehr…
REQUIEM FOR A DREAM Darren Aronotsky (Highlight) Alle sind süchtig – nach oder von irgend etwas. Und diese Spirale von Sehnsucht, Sucht und Flucht zeigt Aronofsky („“Pi“) mit beklemmender Folgerichtigkeit und bestechenden Bildern. Rentnerin Sara (Ellen Burstyn) dämmert vor dem Fernseher dahin, den ihr heroinabhängiger Sohn Harry (Jared Leto) ständig beim Pfandleiher versetzt. Dann wandelt […] mehr…
Der begehrteste Junkie im Kino heißt Johnny Depp. Nach dem LSD bei „Fear And Loathing In Las Vegas“ und dem Kokain von „“Blow“ greift der bleichgesichtige Beau nun zum Opium, das er in der Pfeife qualmt oder mit Absinth mischt. Dann traktieren ihn höllische Visionen über Jack The Ripper, den er als Inspektor Abberline mit […] mehr…
Quentin Tarantino war empört über die Art, in der Ibny Scott sein Drehbuch zu „True Romance“ verfilmt hat. Der jüngere Bruder von Ridley Scott versteht nichts von Lässigkeit. Auch kann er keine Atmosphäre stilisieren, lediglich Stilmittel mit Oberflächenreizen montieren wie bei „“Top Gun“, „“Tage des Donners“ und vor allem dem hektischen, auf technische Tricks focusierten […] mehr…
COLLATERAL DAMAGE (Start 21.2.) von Andrew Davis („“Auf der Flucht“) mit Arnold Schwarzenegger: Als seine Familie bei einem Bombenanschlag stirbt, heizt ein wackerer Brandlöscher kolumbianischen Terroristen im Dschungel ein. Schlapper Standard – Action-Arnie ist schon zu lange reif für das Abstellgleis. 1,0 MADEMOISELLE (Start 21.2.) von Philippe Lioret mit Sandrine Bonnaire, Jacques Gamblin: Ehefrau hat […] mehr…
Unspektakulär und spröde verläuft diese Geschichte, dennoch entwickelt sich eine bemerkenswert beklemmende Intensität Scott McGehee und David Siegel haben Elisabeth Sanxay Holdings Roman „“The Blank Wall“, den Alfred Hitchcock zu seinen „Favorites in Suspense“ zählte und Max Ophüls 1949 ab „Schweigegeld für „Liebesbriefe“ verfilmt hatte, zeitgemäß umgesetzt als Film noir, der ein Familiendrama ist. Strohwitwe […] mehr…
Gebrechen und andere Leiden sind in Hollywood immer für einen Oscar gut – vor allem, wenn die Traumfabrikanten damit ein wahres Geschehen wiedergeben. Für seine Rolle als schizophrener Wirtschaftsmathematiker John Forbes Nash Jr., der 1994 mit dem Nobelpreis geehrt worden war, hat Russell Crowe schon den Golden Globe erhalten. Und trotz des Oscars für „Gladiator“ […] mehr…
Es könnte der Pilotfilm zu seiner neuen Sitcom sein, angelegt zwischen Cosbys Erziehungsshow und der schrecklich netten Familie von Al Bundy. Wes Anderson nimmt seine Figuren allerdings so ernst, dass er sie nie an Zoten und pubertäre Gags verraten würde. Seine Tragikomödie „Rushmore“ über ein gescheitertes Genie an der Highschool war zugleich der bewegendste Liebesfilm […] mehr…