ab 7. September Mann liebt Ehefrau seines Chefs. Das originäre Dreiecksverhältnis gilt in der Sage von Lancelot (Richard Gere), Lady Guinevere (Julia Ormond) und König Artus (Sean Connery) als klassische Tragödie. Jerry Zucker („Ghost“) hatte das Mittelalter-Melodram als Epos gedacht, aber eine Episode gedreht. Die Recken ähneln in ihren Uniformen dem Personal aus „Star Trek“, […] mehr…
ab 24. August Viele große Filme sind unausgesprochene Liebeserklärungen an ein Gesicht. Der Regisseur und sein obskures Objekt der Begierde: Griffith und Lillian Gish, Antonioni und Monica Vitti, Godard und Anna Karina, Carax und Juliette Binoche – manisch fahren die Meister der Kamera in Großaufnahmen immer wieder die makellosen Gesichtszüge ihrer Stars ab, um ihnen […] mehr…
ab 21. September Am Wochenende war ‚Weltuntergang. Die Amerikaner stürmten in die Kinos, um „Waterworld“ zu sehen, das lange erwartete, vermeintlich endgültige Waterloo von Kevin Costner. Der Ansturm blieb übersichtlich, das Fiasko jedoch auch. 21 Millionen Dollar spielte dieses postapokalyptisches Abenteuer am ersten Wochenende ein – zu wenig für ein Wunder und zuviel für ein […] mehr…
Mit 26 Jahren Abstand ist noch besser zu verstehen, daß die Herren McCartney, Harrison und Starr auf den Kollegen Lennon stinkig waren. Von dessen PLASTIC ONO BAND ist jetzt „Live Peace In Toronto“ (EMI 7 90428) erstmals als CD zu haben, u-a. mit Eric Clapton. Drei ordentliche Rock’n‘ Roll-Cover, dazu „Cold Turkey“ und „Give Peace […] mehr…
Kult, kurz und preiswert: Neben den sechs Songs, die 1972 die von Dave Edmunds betreuten Rockfield-Sessions der FLAMIN‘ GROOVIES erbrachten, bietet „A Bucket Of Brains“ (EMI 832144 2) die Groovies-Version von „Talahassie Lassie“ sowie erstmals als Remix in korrekter Tonhöhe überspielt „Shake Some Action“. Unter den Juwelen hier natürlich auch: „You Tore Me Down“, eine […] mehr…
Die Jahre mögen kommen und gehen, nur Mark Edwards beibt der gleiche. Seit 1986 macht der wortkarge Brillenträger Platten unter dem Namen MY DAD IS DEAD, wobei weder seine grimmige Weltsicht (die wahrscheinlich nur von Mark E. Smith übertroffen wird), noch seine musikalischen Vorstellungen sich irgenwann geändert haben. Auch der Unterschied, daß Edwards, der früher […] mehr…
SADATO ist Perser, lebt in Tokio und bringt seine Musik merkwürdigerweise auf einem Nürnberger Label heraus. Seine Stücke sind eine heftige Mischung aus Experiment, Jazz und Punk und wirken, wie seine Interpretation von „Riders On The Storm“, ebenso verstörend wie hörenswert. Neben den 16 Titeln wurde „No More Reggae“ (EfA) noch ein eigenwilliger Daten-Track für […] mehr…
Und gleich eingangs etwas für unsere Texas-Fraktion: „Loco Gringo’s Lament“ (Deja Disc 3213) heißt dieses wirklich feine Comeback von RAY WYLIE HUBBARD. Irgendwo zwischen Willie Nelson und Terry Allen zelebriert Hubbard pures Texas-Outlaw-Feeling und weiß dabei so gestandene Musiker wie Lloyd Maines und Lisa Mednick an seiner Seite. Nashville ist hier soweit weg, als sei […] mehr…
Wow! Man stelle sich eine gelungene Kreuzung vor zwischen dem schneidigen Garagen-Beat der Prisoners und dem eleganten Gitarren-Klassizismus der Distractions: THE BLUETONES aus dem Londoner Westend sind ebendas. „Are You Blue Or Are You Blind?“ (Superior Quality) ist für eine Debüt-Single beängstigend perfekt, vom kräftig perlenden Sound über den Aggro-Text, den Gesang Marke angry young […] mehr…
Hit and run/ Freedom comes trough the battle of a gun“, sang 1980 der schwarze südafrikanische Pianist ABDULLAH IBRAHIM, der damals seine Musik ganz in den Dienst des Kampfes gegen die Apartheid stellte. Weil er politisch so korrekt war und außerdem so wunderbare Harmonien auf dem Klavier spielte, kriegte manch eine Zuörerin in seinen Konzerten […] mehr…
Hier steppt sprichwörtlich der Bär, denn drei CDs der 4-CD-Box 2O YEARS BEAR FAMILY „1975 -1995“ widmen sich ausschließlich dem Thema Bär. Der Anlaß: Richard Weizes kleine, aber feine Firma begeht ihr Zwanzigjähriges, und da darf heute singen, wer will, Hauptsache, er huldigt Meister Petz. Das Spektrum reicht von Lys Assias „Mein Teddy“ über Ray […] mehr…
Wer großen Worten nicht ebensolche Taten folgen läßt, steht schnell als Aufschneider da. Auch auf seinem dritten Verve-Album „Lifetime“ (Polydor 527 771 2) hinkt LUCKY PETERSON dem eigenen Anspruch, so etwas wie ein Blues-Hohepriester des 2L Jahrhundert zu sein, ein paar Schritte hinterher. Er covert Earth, Wind & Fire, Sting und – noch am gelungensten […] mehr…
Als Altman-Schüler bewegt Alan Rudolph („The Modems“) sich bei seinen europäisch wirkenden Meisterwerken auf einem schmalen Grat zwischen Kunst und Kunstgewerbe. Aber auch seine Verfilmung der bizarren Biographie von Dorothy Parker (1893-1967) beweist wieder, daß sein intellektueller Zugang zum Medium funktionieren kann. Die Journalistin und Schriftstellerin gehörte zu der berüchtigten Algonquin-Tafelrunde im New York der […] mehr…
In einem Land, wo senile Oberinspektoren, trottelige Kommissare und beflissene Assistenten das Krimi-Genre beherrschen, ist man schon dankbar, wenn sich ein junger Regisseur den großen Franzosen Jean-Pierre Melville zum Vorbild nimmt. Dessen lakonischen, kargen Dramen um Freundschaft und Verrat haben in „Bunte Hunde“ deutliche Spuren hinterlassen. Immerhin bemüht sich Lars Becker um eine rauhe, zupackende […] mehr…
Einsam huscht ein Schatten in der Dunkelheit über die Dächer der Stadt. Batman behütet Gotham City. Käme er an einem Kino vorbei, ihn könnte die Zeile einer Leuchtreklame zu Tränen rühren: ,“Batman Forever‘: 52.784.433 millon $ in two days – the world’s most successful movie of all times.“ Es ist das Resultat einer brachialen Sommer-Offensive. […] mehr…
Wer erinnert sich an EELA CRAIG? Die österreichische Gruppe um Hubert Bognermayr präsentierte vor 20 Jahren eine sinfonische Rockmusik im Gefolge und oft auch im Stil von Pink Floyd, und zwar meist in Opernhäusern und Theatern. Die Alben „One Niter“ und „Hats Of Glass“ sind soeben unter dem Titel Symphonie Rock“ (Erdenklang) erschienen, ebenso die […] mehr…
Die Wiederveröffentlichungs-Politik in Sachen Frühwerk der ROLLING STONCS ähnelt Bonn & Co.: schlechte Qualität, alles vermanscht. Hoßen also auf Kuriosa und Raritäten jüngeren Datums. „Jamming With Edward“ (Virgin CDV 2779) ist ein Anfang. Der zufällige Session-Mitschnitt von 1968/69 mit den Herren Jagger, Watts und Wyman sowie Nicky Hopkins und Ry Cooder dient Stein-Sammlern als Ergänzung. […] mehr…
Er kam nun mal aus Washington und nicht aus dem Süden der USA, und obwohl er einer der begnadetsten Crooner der „Sweet Soul Music“ wurde, taucht der Name MARVIN GAYE nicht ein einziges Mal in Peter Guralnicks gleichnamigen Standardwerk auf. Wie die Sangeskollegen Al Green und Stevie Wonder revolutionierte er seit Beginn der 70er Jahre […] mehr…
Die letzte Scheibe der VIGILANTES OF LOVE war schon von recht beachtlichem Kaliber. Doch mit „Blister Soul“ (Capricorn 42042-2) ist der Band um den begnadeten Sänger und Gitarristen Bill Mallonee eines der unglaublichsten Werke überhaupt gelungen. Songs wie „Bethlehem Steel“ dürften selbst Anhänger der Kuschelrock-Fraktion in unkontrollierte Ekstase versetzen. Denn wer sonst fährt einem noch […] mehr…
Madchester revisited: BLACK GRAPE nennt der gute, alte, unzurechnungsfähige Shaun Ryder seine neue Band, der auch das Faktotum Bez und ein gewisser Kermit angehören. „Reverend Black Grape“ (Radioactive) scheißt auf den Papst, doch läßt sich sonst nichts Positives über die Single sagen: räudig-funky, besoffen-laut und nicht weniger überflüssig als die letzten Happy Mondays-Peinlichkeiten. 1,5 Aus […] mehr…