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  • Lyle Lovett - I Love Everybody

    Lyle Lovett – I Love Everybody

    War schon komisch, wie sich „danach“ plötzlich alle nach diesem „schrägen Country-Sänger“ streckten, den sie zuvor kaum mit der Kneifzange angepackt hätten. Lyle Lovett muß gespürt haben, daß in diesem Zuwachs an Gunst oft auch etwas Herablassendes mitschwang. Und so schlägt er mit seiner Waffe der des Wortes zurück und ätzt „I Love Everybody“. Haha. […] mehr…

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    Edwyn Collins – Gorgeous George; Paul Quinn – Will I Ever Be Inside Of You

    Als das Wünschen noch half, saßen empfindelnde Gymnasiasten mit zittrigen Fingern und flackerndem Blick vor ihren Plattenspielern, wann immer das Label Postcard Liebesgrüße aus Schottland verschickte. Roddy Frames Aztec Camera, Edwyn Collins‘ Orange Juice, Paul Quinns Bourgie Bourgie – es gab damals viele Tröstungen gegen Weltschmerz und Liebeskummer. Melodie und Eleganz, Stil und Soul führten […] mehr…

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    JAZZ VON RALPH QUINKE

    Die Jungen spielen wie die Alten: JOSHUA RED-MAN zum Beispiel, 23jähriger Tenorsaxophonist aus New brk. Der klingt mit seinem Quartett auf seiner dritten CD „Mood Swing“ (WEA A9362-45643-2) gar nicht sooo viel anders als ein Sonny Rollins vor 30 Jahren. Vor drei Jahren noch warRedman ein Nobody in der Szene. Damals, nach einem summa-cum-laude-Abschluß in […] mehr…

  • Barry White-The Icon is Love

    Barry White-The Icon is Love

    Barry White Polydor 540280-2. Es raunzt und gurrt, es schmalzt und schnurrt – the Sleaze-Meister is back! Barry White, der schwarze Erotik-Hulk, der in den 70ern die Schlafzimmer der westlichen Welt nachhaltig revolutionierte und obendrein ganze Heerscharen bislang unbescholtener Bürger dazu animierte, den durch ihn neu entfachten heimischen Betten-Nahkampf auf Video zu bannen oder gar […] mehr…

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    Michels – Orange Kindergarden

    Michels Musik hat etwas von Jagger, etwas von Dylan, etwas von The Band und eine ganze Menge von Michels selbst“, lobte vor Jahren der große Alexis Korner. Doch von den drei erstgenannten Einflüssen ist auf „Orange Kindergarden“ leider recht wenig zu vernehmen; es klingt alles musikalisch wie auch textlich und trotz exzellenter Band eher nach […] mehr…

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    Steinbruch

    IM ZEICHEN DES ARM-BEIN-MANN Fritten & Bier WEA. Der Jugendliche Nils Bokelberg hampelt als Video-Jockey bei „Viva“ und durfte deshalb eine Platte aufnehmen, die vielen anderen Jugendlichen und manchen Erziehungsberechtigten als „Kult“ gelten wird. Wer sich mit billiger Ironie und Gratiswitz über Prolls lustig macht, ist selbst einer. „Mundgeruch“, „Bier am Fuß“, „Abgestandenes Bier“ cool, […] mehr…

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    The Cranberries-No need to argue

    The Cranberries, BMG Ariola 74321 233 442 Welten wie diese schienen eigentlich versunken, tief in den romantischen Zonen der 80er Jahre. An das Grab des Dichters Yeats zu pilgern, kam zuletzt dem sensiblen Morrissey in den Sinn. Einen Song „Ode To My Family“ zu nennen, kann unmöglich als zeitgemäß gelten. Und was ist das für […] mehr…

  • David Sylvian/Robert Fripp-Damage

    David Sylvian/Robert Fripp-Damage

    David Sylvian/Robert Fripp Virgin 7243 8 39905 2 8. Dies ist das zweite Produkt von David Sylvians und Robert Fripps „Gelegenheitsband“ und wurde letztes Jahr live in England aufgenommen, wo die beiden im Rahmen ihrer Welt-Tournee Station machten. Gegenüber dem Studioalbum „The First Day“, auf dem Sylvian klingt, als hätte er sich in eine besonders […] mehr…

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    Big Head Todd & The Monsters-Strategem

    STRATEGEN! Big Head Todd & The Monsters, RCA 74321 22904 2 Diese Platte erlöst uns von der Frage: Brauchen wir Pearl Jam? Oder gar die Spin Doctors? Denn Big Head Todd & The Monsters können fast alles besser. Sie haben den staubigen Funk und die psychedelische Magie amerikanischer Landstraßen, spielen Folk-Pop und Country-Rock ohne intellektuelle […] mehr…

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    Grant W. McLennan – Horsebreaker Star

    Bob Dylan, der Gute, ist bis heute eine magisch-mythische Bezugsgröße für (fast) alle geblieben, die sich eine Gitarre (oder ein Klavier) greifen, um Songs zu schreiben. So wie Steve Earle einst bei Zimmie auf den Frühstückstisch hopsen wollte, um dort kundzutun, daß Townes (Van Zandt) ja der Größte überhaupt sei, so fühlte sich auch Grant […] mehr…

  • Joe Jackson-Night Music

    Joe Jackson - Night Music

    Joe Jackson, Virgin 72438 3988020 „Je älter ich werde, desto dümmer komme ich mir vor“, singt Joe Jackson, „ich weiß nicht, wo’s lang geht.“ Das kann man hören. Jackson hat einfach keine Ahnung, was er schreibt, warum er es schreibt oder wo er stilistisch hin will: Bruce Springsteen oder Pete Townshend, Cole Porter oder Leonard […] mehr…

  • Songwriter

    Songwriter

    Solche Dialoge geistern einem fast zwangsläufig durch den Kopf, wenn man einer Veröffentlichungsflut Herr werden will, die auch BUTCH HANCOCK zuguterletzt an unsere Gestade gespült hat. „Junkyard In The Sun“ (Glitterhouse/ EFA GRCD 341), von Gurf Morlix (Lucinda Williams) samt Band umsichtig produziert, widerlegt den alten Mythos, wonach Hancock als Interpret fast immer hinter der […] mehr…

  • Big Chief-Platinum Jive

    Big Chief-Platinum Jive

    Big Chief, EMI Die bloße Herkunft allein kann eine mächtige Bürde sein. Das galt damals für Liverpool, und das gilt noch heute für Detroit. Denn wer aus dieser von Gott und allen Automobilfabriken verlassenen Wüstenei stammt und sich nicht zum Mainstream a la Bob Seger oder Mitch Ryder zählen lassen will, der muß sich an […] mehr…

  • Songwriter

    Songwriter - Victoria Williams-Loose

    Victoria Williams, Eastwest 92430. Das Szenario wirkt fast schon makaber! Erst die Diagnose von Multipler Sklerose und das daraus resultierende, recht erfolgreiche Tribute-Benefiz-Album „Sweet Relief“ eröffneten Victoria Williams den Rückstart in eine Karriere, die vorher drauf und dran war, sich endgültig auf obskuren Nebenschauplätzen zu verlaufen. Die Rückkoppelungen ihrer Krankheit, auch der schönen Erfahrung von […] mehr…

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    Oliver Stone-Natural Born Killers

    Ab 27. Oktober. In einem Fernsehbericht über den Fall OJ. Simpson kommentierte eine Prozeß-Teilnehmerin das Spektakel: „Medien können Helden schaffen und sie wieder vernichten. Das ist ziemlich beunruhigend.“ Dieses dem kranken Zeitgeist entsprechende Phänomen thematisiert Oliver Stone in seiner angeblichen Mediensatire „Natural Born Killers“: Mickey (Woody Harrelson) und Mallory (Juliette Lewis) jagen 52 Menschen eine […] mehr…

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    Hai Hartley-Amateur

    Ab 10. November. Mit seinen Filmen „Verdacht auf Liebe“ und „Trust“ avancierte Hai Hartley zum neuen Hoffnungsträger des amerikanischen Independent-Kinos. „Simple Men“ festigte dann seinen Ruf als Kultregisseur. Der 35jährige Filmemacher ist also alles andere als ein Amateur, auch wenn er meint: „Der Titel meines neuen Films hat mit jenem Gefühl zu tun, das ich […] mehr…

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    Sarah McLachlan-Fumbling Towards Ecstasy - Der Ekstase entgegen

    „Ich bin 26. Was, verdammt, soll ich über das Leben wissen?“ Das ist schon mal eine gute Voraussetzung, um Songs zu schreiben. Und Sarah McLachlan sieht auch ein bißchen so aus, als hätte sie in all den Jahren zuvor eher ihr Tagebuch konsultiert als Parties, lieber Rilke gelesen als MTV geguckt und überhaupt die Beschaulichkeit […] mehr…

  • Lyle Lovett

    Lyle Lovett

    London, Royal Festival Hall Ob Zufall oder Absicht war nicht zu erfahren, aber als Auftaktmusik zur fast familiären Konzertveranstaltung in der aula-ähnlichen Festival Hall an der Londoner South Bank ertönte tatsächlich „Mackie Messer“ – auf deutsch. Später, im Verlauf des Abends, rief eine weibliche Stimme mit englischem Akzent:“Ich liebe Dich!“ Und Lyle Lovett murmelte gefaßt […] mehr…

  • Guter Name

    Guter Name - Swimming the Nile-Home

    Der Mann heißt Mathis Richter-Reichhelm. Kann er mit diesem Namen ein Popstar werden? Popstars haben in Deutschland doch Namen wie Biermarken: Grönemeyer. Westernhagen. Carpendale. Da macht sich Mathis Richter-Reichhelm nicht so gut. Ist aber auch egal. Mathis‘ Band heißt seit sechs Jahren Swimming The Nile; das ist genauso prima wie Fury In The Slaughterhouse oder […] mehr…

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    Live-Das weiße Rauschen

    Sie waren gerade 20 Jahre alt, und sie hätten die beste Band der Welt werden können. Vor zwei Jahren verblüfften Live aus York, Pennsylvania, mit ihrem ebenso ergreifenden wie abgeklärten Debüt-Album „MentalJewelry“. Zu hymnischen Melodien durchlitt Sänger Edward Kowalczyk manische Poesiealbumlyrik. Manchen Kritiker irritierte die erstaunliche Verträglichkeit von Schmerz und Schmalz, Betroffenheit und Gelassenheit. Denn […] mehr…