Paradise Lost

Believe In Nothing

Hopfen und Mak verloren: statt Düsternis dominiert Weinerlichkeit Dass er endlich akzeptiert habe, dass das Leben eben so schrecklich ist, wie es ist, sagt Nick Holmes, Frontmann, Sänger und Texter von Paradise Lost, und dass ihn heute die Angst inspiriert und nicht mehr die Wut von einst. Eine ungeheuer deprimierende Aussage angesichts des hyperproduzierten Blue-collar-Metal von „Beliere In Nothing“, dem sich Paradise Lost seit der 99er Blaupause „Host“ wohl endgültig verschrieben haben. Rückzug ins pittoresk Melancholische, Resignation statt Energie. Langweilige Arrangements für wässrige Lieder, deren Identifikationswert und Glaubwürdigkeit – beides Dinge, für die das nordenglische Quintett, unabhängig vom subjektiven Geschmack, mal stand – stehen bei Null.

Natürlich ist es verständlich und auch für Paradise Lost nicht ehrenrührig, nach harten Jahren dunkler spiritueller Exkursionen dem Bedürfnis nach Wärme und etwas mehr Licht nachzugeben. Beinah tragisch allerdings, wenn dabei die beachtlichen Qualitäten dieser Band, die einst dem Death Metal zu musikalischer Subtilität verhalf, komplett auf der Strecke bleiben. Aber zu mehr als einer schlagerhaft-pathetischen Metallica-Legierung aus dünnen Sisters Of Mercy-, Killingjoke- und Pearljam-Derivaten kann oder soll es wohl nicht mehr reichen. Paradies verloren. Hopfen und Malz auch.