PEARLFISHERS: Knacken die Pop-Auster

Mit diesem Bandnamen drückt der schottische Sänger David Scott natürlich ganz bewußt auf den Kalauerknopf der Musik-Redaktionen. Das provoziert die Frage: Was genau sind denn nun die vielbeschworenen Pop-Perlen? Sie sind lange gewachsen, auf den ersten Blick nicht so spektakulär wie Brillanten, auf jeden Fall aber von zeitloser Schönheit. In diesem Sinne haben Scott und sein musikalischer Kompagnon Brian McAlpine, die ihr Album mit dem doch etwas sperrigen Titel „The Strange Underworld Of The Tall Poppies“ versahen, den einzig richtigen Namen für ihr Duo gefunden. Beide tauchen sie in den Abgründen der Pop-Musik und fördern dabei allerlei Hörenswertes aus dem Fundus der drei großen B’s (Beatles, Byrds, Beach Boys) an die Wasseroberfläche der 90er Jahre. Klassisch und ohne Computerhilfe aufgenommen (mit echten Streichern) erstrahlen diese Glasgower Songperlen vor allem in dem Glanz des hervorragend arrangierten zweistimmigen Gesangs des Duos. Solche Songs hätten auch die Beatles geschrieben, wenn sie sich damals mehr Zeit zum Surfen genommen hätten.

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