Placebo :: Covers

Noch einmal separat: die Adaptionen der britischen Eklektiker

Der Titel verbirgt es nicht: „Covers“ ist eine Zusammenstellung von Adap- tionen. Die Stücke wurden im Laufe der Jahre bereits auf diversen B-Seiten, limitierten Kassetten für den Fanclub, Soundtracks oder ähnlichen Tonträgern veröffentlicht. Die komplette Sammlung lag der Sonderedition von „Sleeping With Ghosts“ bei.

Und die Anthologie ist fabelhaft. Mit kieksender Stimme, unglaublichen Verrenkungen und in einen japanischen Hakama gekleidet, landete Kate Bush 1985 mit „Running Up That Hill“ einen Top-drei-Hit. Molkos Interpretation wirkt im Vergleich zum Original wie das elegische Destillat, bis auf die Essenz konzentriert. Deutlich dunkler, auf eine Klaviermelodie, flächige Synthesizer und Molkos hallende Stimme reduziert, hört man die Bassdrum im Puls des lyrischen Ich schlagen. Smiths-Veteranen wird die ruppig eingespielte „Bigmouth Strikes Again“-Version missfallen, bei den ungestümen Adoleszenten – dem vermuteten Kern der Placebo-Hörer – wird sie dagegen vermutlich für uneingeschränkte Begeisterung sorgen.

Danebengegriffen haben Placebo einzig mit „The Ballad Of Melody Nelson“, einer Adaption eines Serge-Gainsbourg-Stückes von 1971. Das in jeder Hinsicht französisch schwelgende Lolita-Lied wurde zu einer Art Hip-Hop verunstaltet. Das ist angesichts der beachtlichen Neu-Interpretationen von Songs der Pixies, Robert Palmer, Alex Chilton, Depeche Mode, Boney M. und Sinéad O’Connor aber schnell vergessen.

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