Q-Tip The Renaissance
Endlich: Neun Jahre nach „Amplified“ erscheint das zweite Solo-Album des ehemaligen A Tribe Called Quest-Vordenkers. Moment mal. waren das wirklich nur Gastauftritte auf Tracks von Hi-Tek oder Busta Rhymes, die man in den letzten Jahren von Q-Tip gehört hat? Ja. aber man war jedes Mal froh, dass es diesen John Coltrane unter den Rappern noch gibt. Und jetzt ein Opener wie „Johnny Is Dead“: Ein Gitarren-Riff, eine bassline und ein Beat legen das jazzige Fundament, bilden ein perfektes Trampolin für Q-Tips Rap, der im Refrain zum hymnischen Soul wird. Es gibt überhaupt viele Live-Instrumente auf dieser „Wiedergeburt“. Das funkige „We Fight/ We Love“ – mit dem göttlichen Gesang von Raphael Saadiq – profitiert ebenfalls davon. D’Angelo und Norah Jones sind an anderer Stelle zu hören, aber das Herzstück des Albums ist das von J. Dilla vor seinem Tod produzierte „Move“: eine mitreißende, auf einem Jackson-5-Sample basierende Uptempo-Nummer, die sich in der zweiten Hälfte zum poetischen Nachruf entwickelt. Referenzklasse!