Rachael Yamagata – Elephants… Teeth Sinking Into Heart

Während die Liebesschnulze den Prototypen des Schlagers darstellt, bevorzugt der Indie-Pop als Blaupause das Trennungsdrama. Und Rachael Yamagatas zweigeteiltes Album „Elephants… Teeth Sinking Into Heart“ ist genau genommen nichts anders als ein solches Trennungsdrama-erzählt in 15 kleinen Episoden, die in der inneren Immigration am Ende einer Beziehung beginnen und zur Neubesinnung führen.

Wenn Rachael Yamagata auf dem Nachfolger ihres Debüts „Happenstance“ (2004) in „Elephants“ von Elefanten erzählt, die dazu verurteilt sind, nie zu vergessen, singt sie natürlich eigentlich vom Trennungsschmerz: „You’re forcing me to remember/ When all I want is to just forget you.“ Die Nerven liegen blank bei dieser empfindsamen Klavierballade. Und dieser erstaunlichen Songschreibenn aus Woodstock gelingt es, allen Schmerz in ihre Stimme zu packen. Auch in den folgenden Stücken, etwa dem düsteren Walzer „Little Life“, singt sie davon, dass die Liebe meistens nicht hält, was sie verspricht. Doch die Verletztheit wird mehr und mehr zur Trotzigkeit. Im bluesigen „Sunday Afternoon“ gibt sie sich stur: „I’m not gonna live for you or die for you or do anything anymore for you“, und in „Horizon“, das zusammen mit einem versteckten Track den ersten Teil dieser Abschiedsgeschichte beendet, wagt sie dann den Blick nach vorne.

Statt weiter introvertiert Momentaufnahmen zu sammeln, arbeitet sich Yamagata im zweiten schrammelnd durch Indie-Rock-Nummern wie das hübsch twistende „Sideish Friend“ oder das um einen cleveren Riff kreisende „Accident“. So beschert sie dem Beziehungsdrama wenn nicht gar ein Happy End, so zumindest eine Lehre. Das Album bleibt einem dennoch eher wegen der Intensität des ersten als wegen des eher unverbindlich bleibenden zweiten Teils in Erinnerung.

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