Radiohead – I Might BeWrong – Live Recordings

Als hätten wir’s geahnt. Hier kommt er, der Nachschlag zum Nachschlag. Das endgültige Live-Dokument der besten Band im All. Aufgenommen auf der Erde: in Oxford, Berlin, Oslo und Vaison La Romaine. Und kaum können wir erwarten, was als nächstes folgen wird: „Frohe Weihnachten mit Radiohead„? Das Unplugged-Album? Die Doppel-LP mit Coverversionen von King Crimson? Dann wahrscheinlich doch eher das „Spoken Words“-Solo-Album, in dem Thom brke auf mehreren Plattenseiten seine liebsten Preziosen aus dem Warp-Backkatalog

vorstellt und erläutert – heute nicht mehr undenkbar.

Was aber lehren uns die lediglich acht Stücke des schmalen Live-Konvoluts aus „Kid A u und „Amnesiac“-Material? Nun, jedenfalls mehr, als man vermuten durfte. Und so staunt man dann darüber, wie frenetisch Songs wie „Dollars And Cents“ oder „The National Anthem“ bejubelt und besungen werden, denen man damals, nach dem ersten Hören, noch hundert Jahre Unzugänglichkeit attestieren wollte. Es gibt einen ungleich rockistischeren „Morning Bell“-Vortrag, und „Idioteque“ wandelt sich auf der Bühne von der Autisten-Hymne zum perkussiven Dokument der Raserei.

Am gelungensten ist die nun viel klarsichtigere und konzentriertere Variation von „Like Spinning Plates“: Statt dem bekannten, wirren Synthie-Geflimmer begleitet Thom Yorke sich selbst auf dem Klavier, wofür ihm laut Info-Schreiben – natürlich postwendend der Erik-Satie-Gedächtnispreis gebührt. Zum guten Schluss: „True Love Waits“, eine bislang unveröffentlichte, klassische Gitarrenballade, die gut auf „OK Computer“ gepasst hätte. „Zurück zum Song“ werden einige sagen, dabei waren Radiohead und „der Song“ ja nie getrennt. J[‚m not living, I’m just killing time“ singt Yorke, und mit der nächsten Radiohead-Platte könnte es diesmal wirklich mal etwas länger dauern.

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