Replays 1 von Bernd Matheja

Nichts gegen Roger Mc-Guinn. Aber als GENE CLARK 1966 die Bvrds verließ, waren Hirn, Herz und Seele dieser Band angeschlagen. Clarks Solo-Karriere erfuhr nie die Resonanz, die sie verdient gehabt hätte. Sein bester Alleingang: „This Byrd Hos Florm“ (Edsel EDCD 436/früherer Titel: „Fire Byrd“) von 1984, um drei Tracks aufgestockt. Singer/Songwriter-Folk-Rock mit Prädikat und mit Assistenten wie Albert Lee, Greg Douglas, Chris Hillman und Thomas Jefferson Kaye. Qualität für die Ewigkeit 4,5 Nur zwei Alben lang existierten HEARTS AND FLOWERS. Mitglieder der Präzisions-Folkies aus Kalifornien waren Larry Murray, Dave Dawson und Rick Cunha (für den später Bernie Leadon kam). Ihre gesuchten Alben JVo» b The Time“ und „OfHorses, Kids And Forgotten Women“ (Edsel EDCD 428) von 1967 und 1968 paßten auf eine Einzel-CD. Beeindruckend: engelsgleicher Satzgesang, als hätten Hollies, Smokie, Beach Boys und Matthews Southern Comfort mal eben fusioniert. Nicht ein Ausfall unter 22 naturbelassenen Songs: zumeist Eigenbauten plus Leihgaben von Arlo Guthrie, Hoyt Axton, Donovan und Tim Hardin. Nur der Verzicht auf Abgedrehtes kann während der Acid/Biümchen-Phase einen Durchbruch des Trios verhindert haben. 4,5 Sogar Lemmy hatte ein Leben vor Motörhead, Hawkwind und Sam Gopal. Mit den ROCKING VICKERS bestritt er die mittleren Sixties. Vier Singles mit Beat und R&B sprangen dabei heraus. Diese acht Titel wurden auf J^ifelines“ (retro/rpm, über Contraire) gebündelt Dazu kamen sechs Archiv-Fundsachen, sämtlich in deutlich besserer Qualität als die extrem raren 45er. Das Top-Bonbon dieser Kopplung für Hardcore-Sammler: „Little Rosy“, ein nie zuvor offiziell veröffentlichter Song von Ray Davies (Kinks). Stoff für Ausgräber. 2,0 Kennste eine, kennste alle: passendes Motto für die vier LPs von MOON MARTIN. Sein kurzzeitig attraktiver Simple-Rock’n’RoIl hätte eine Jäest Of…“ verdient gehabt Statt dessen gibt’s hier die Originale „Shots Front A Cold Night mare“/“Escape Front Domination“ auf einem Teller (Edsel EDCD 432). Kleine Klassiker wie „Hot Nite In Dallas“, „Bad Case Of Loving You“ und der „Cadillac Walk“ werden Moon Martins Namen weiter hochhalten. Viel mehr, mal ganz ehrlich, war da auch nicht.Solide. 3,0 Der kanadische Gitarrist Frank Marino begegnete im Drogen-Koma dem Kollegen Hendrix. Und, zack, schon konnte er dessen Gesamtwerk fehlerfrei nachspielen. Auf drei LPs verquirlte er Hendrix‘ Ideen bis zum Erbrechen. Unter dem Band-Namen MAHOGANV RUSH erschienen „Maxoon“/ „Child Of The Norelty“/Jtnmge Universe“, die jetzt auf einer Doppel-CD zusammengefaßt wurden (Big Beat CDWKM2 149). Böse war dem Abkupfer-King eigentlich nie jemand, weil sein „Hey Joe, Ybur Midnight Lamp Cries Purple Haze“-Gemantsche eher ein Schmunzeln bewirkte. Darum: 2,0 Zwischen herrlich schmuddeligem Garagenrock und Billig-Bubblegum eierten MUSIC EXPLO-SION herum. Die Jinthology“ (One Way Records S21-18260) beweist dies 21 Titel lang. Enthalten ist die einzige LP der Band, dazu Verstreutes von Singles. Songs wie „I See The Light“ sowie die Hits „Little Bit O‘ Soul“ und „Sunshine Games“ kommen auch nach fast 30 Jahren blendend; vieles andere läßt zu wünschen übrig. Achterbahn-Wertung von 4,0 bis 1,5 für das Quintett aus Ohio. Obacht: Suchen ist angesagt, da die Veröffentlichungen dieses Labels bei uns noch immer keinen der bekannten Importeure gefunden haben. Schade eigentlich bei Original- bzw. Kopplungs-Produkten wie zum Beispiel solchen von den Royal Guardsmen (remember the „Snoopy“-Hits?), Julie Driscoll, P. F. Sloan oder Barry McGuire, die es nirgendwo sonst auf CD gibt Seine Stimme ist ein Unikat zwischen „Racke rauchzart* und Wiener Sängerknabe. COLIN BLUN-STONE, Ex-Mitglied der Zombies, hielt sich stets versteckt, wo andere Rambazamba veranstalteten. Die Musik seiner drei ersten Solo-Platten geriet dementsprechend. 16 makellos gute Tracks sind auf Jt’s The Time Of Colin Blunstotie“ (Epic EK 66449/SMIS) zu einer kompakten Scheibe zusammengeschnürt Natürlich dabei: die Hits „Say You Don’t Mind“, „I Don’t Believe In Mirades“ und „How Could We Dare To Be Wrong“. Auch wenn der Brite bisweilen nur haarscharf am MOR-Sound vorbeischrammt – hier ist alles von extrem hoher Qualität, wenn auch stilistisch nicht völlig einzuordnen. „Ruhe-Songs“ wäre noch ganz pas send, 4,0 Warum die Solo-Arbeiten von Jim Capaldi und DAVE MASON nie so erfolgreich waren wie die ihres Traffic-Kollegen Steve Winwood? Vielleicht, weil sie besser gewesen sind. Die Mason-Kopplung JxmgLost Friend/The Best Of (Columbia CK 57165) unterstreicht diese Vermutung. 19 Titel von 1973 bis 1979, mit Gast-Größen wie Stüls & Nash, Stevie Wonden Porcaro, Kekner, Radle« EgaL ob Rhythmisches mit Soul und Blech oder Wattiertes: Mason, ein ebenso guter wie zurückhaltender Gitarrist und Sänger, bewegte sich durchweg in der Prädikatsklasse. Komplett modeunabhängig, 4,0 Längst überfällig waren Aufräumarbeiten im Archivkeller des ehemaligen Bang-Labels. Nach der qualitativ schier unglaublichen Restaurierung von Van Morrisons JBlowin‘ Ybur Mind“ wurde jetzt musikalisch Schlichteres entstaubt Etwa J Wmt Candy/The Best Of-.“ von der Reißbrett-Combo THE STRANGELOVES (Epic ZK 47075/SMIS). Ab 1964 gaben sich die Produzenten Richard Gotteh-Kt, Bob Feldman und Jerry Goldstein als australische Schafhirten Miles, Giles 8C Niles aus. Die einzige LP (1965) des Trios wurde jetzt um acht zusätzliche Tracks aufgestockt, unter anderen mit Einspielungen für das Swan- bzw. Sire-LabeL3,0

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