Ringo Starr – Y Not

„Warum nicht?“, fragte sich der große Tragikomiker unter den Trommlern und antwortet – nach einem ungewohnt entschlossenen Blick in den Spiegel mit dem ersten selbstproduzierten Album seiner Karriere. Doch ohne Paule ging’s dann auch wieder nicht. McCartneys summend-wummernde Bassläufe liften den großen banalen „Peace Dream“, der Lennon im Geiste noch einmal im Amsterdamer Lotterbett liegen lässt. Und seine versetzte zweite Stimme macht aus „Walk With You“ (Co-Autor: Van Dyke Parks) erst die alle umarmende Freundschafts-Hymne für viele Gelegenheiten.

Alte Kumpane und junge Prominenz helfen auch sonst gern bei der Frisierung des eher schlichten Liedguts. Bar-Bruder Joe Walsh rifft sich durch die große Leere („Fill In The Blanks“), im R&B-swingenden „Can’t Do It Wrong“ meint man Ben Harpers Slide zu hören, das Tabla-Girl Tina Sugandh im bemüht „modernen“ Titelstück lässt auch George von oben lächeln, und Joss Stone schafft sich und Ringo durch den einigermaßen albernen Rock’n’Roll-Heuler „Who’s Your Daddy“.

Don Was mischt übrigens auch mit. Aber leider nur als Bassist. Im Produzentensessel hätte er die Plastik-Drum-Sounds auf „Time“ kaum durchgehen lassen. Und manches Andere wahrscheinlich auch nicht. Also: Warum nicht? Weil’s andere vielleicht doch besser können.

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