Rival Schools – United By Fate :: Fachgerecht zugeschnittetter, fast zu passgenauer Hardcore-Gitarren-Rock; Mercury
Und ewig sägt die Gitarre. Immer raspelnd rein gegen’s Süßholz, mit schön gefrästen Crescendi. Zweimal laut und einmal leise. Weil die Muskeln gelockert werden müssen, bevor der nächste Stamm gefällt wird. Wieder so ein fachgerecht zugeschnittenes Holztellerchen harter Rock. Ja, die Rival Schools kennen sich aus im Wald. Seit den ausgehenden Achtzigern treibt sich deren Anführer Walter Schreifels in der New brker Hardcore-Szene herum. Schaufelte mit den Gorilla Biscuits und Quicksand etwas Ruhm um sich auf und hat inzwischen auch festgestellt, dass ein unablässiges Härter-schneller-lauter allein auf Dauer nicht glücklich macht. Ohne deswegen vom Glauben abzufallen.
Was soll man also mäkeln an „“United By Fate“? Da wird mit Verstand und Geschick geknüppelt. Der Druck ist da. Die Schubkraft der Melodien stimmt, gegen die die schartige Stimme Schreifels träge treibt Heftig Metal-Geschmiedetes schmiegt sich an klitzekleine Modernismen. Dazwischen eingestreut ein bisserl Sanftmütigkeit mit nett reingezupften akustischen Gitarren. Selbst wohldosierte Verzweiflung ist zu hören. Weil das einen im Halbschatten doch so hübsch melancholisch aussehen lässt.
Sicher ist das eine Verheißung für die darbenden Hardcore-Verweser, die andererseits auch die Novizen bestimmt nicht mit allzu derben Sprüchen verschreckt, wie hier das alte Rom noch einmal als Themenpark aufgebaut wird. Damit beginnt das Problem: Klar rumpelt und klatscht es da lehrbuchmäßig gegen die Wände, aber auf Albumlänge wird bei “ „United By Fate“ aus dem Prinzen doch nur wieder ein Frosch. Zurückgewechseltes Versprechen. Weil mit der Wasserwaage und Schublehre alles genau in die Mitte hinein produziert wurde, wo es niemandem weh tut. Mitschwimmen. Nicht aufmucken. So ein Abducken hinter den Kameraden, um ja nicht aufgerufen zu werden und ohne weitere Belästigung dennoch gefahrlos sein Klassenziel zu erreichen.
Das haben Rival Schools geschafft. Ihr Debüt ist die richtige Platte für die Lücken in der Sammlung. Eine solide Arbeit nach Lehrplan.