Rod Stewart – Human

Kaum Rhythm, null Blues,Soul virtuell per Sequencer. Rod Stewart, Sanges-Prolet mit Wohnsitz in Hollywood, hat abermals die Kurve gekriegt. Hatte sich der bekennende Schotte mit Wohnsitz in Hollywood auf seiner letzten LP noch an die Schoßröcke des Britrock gehängt und, wenn auch hölzern, Oasis gecovert, so suppt er nun im schwarzen Schlaget; Der Unterschied zwischen dem Motown-Fan mit Wohnsitz in Hollywood und einem Butterbrot? Beide landen auf der Butterseite, wenn sie fallen, doch das Brot endet im Müll, Stewart in den Charts. Ein seltenes Talent. Singen kann er auch, nicht röhrend diesmal, sondern verhalten und schmusig, stets jedoch mit interpretativer Autorität Was „Human“ letztlich zu einer so faden, belanglosen Chose macht, ist die berechenbare, weil berechnende Anordnung der musikalischen Versatzstücke. Noch der kleinste Ton wurde strategisch gesetzt, nichts dem Zufall der Inspiration überlassen, der Kreativität, der künstlerischen Eingebung. „Kunst ist schön“, wusste schon Karl V&lentin, „macht aber viel Arbeit.“

Eine Erkenntnis, der sich wohl auch der runzlige Rabauke mit Wohnsitz in Hollywood nicht verschließen mochte. Weshalb er sich gar nicht erst mit an die Fließbänder stellte, an denen die Backing Tracks akribisch zusammengefügt wurden. Während etwa Slash oder Mark Knopfler für ihn in London oder New York in die Saiten griffen, wartete der Fußball-Freak mit Wohnsitz in Hollywood ebenda. Auf den Anruf des koordinierenden Produzenten Rob Dickins. „The tracks are ready for you“, informierte ihn der dann, ^just go down and sing it.“ Das fand der bierselige Brite mit Wohnsitz in Hollywood prima. „It made me feel like Frank Sinatra“, kommentiert er das kommode Arrangement und fragt arglos: „And what’s wrong with that?“

Nun, wollen mal sehen. Ol‘ Blue Eyes überließ das Musikalische Harry James, Tommy Dorsey oder Nelson Riddle, begab sich in die Hände der besten und begabtesten Arrangeure und Orchester seiner Zeit. Ol‘ Big Nose mit Wohnsitz in Hollywood bedient sich keiner Koryphäe der Kunst, sondern gewiefter Soundbastler mit dem Knowhow des Konsensuellen und kommerziell Bewährten. Zu Chris Neils zufriedenen Kunden gehören Celine Dion und Mike 8C The Mechanics, Rick Noweb hat schon für Madonna und The Corrs Sound-Politur betrieben, Karl Gordon für George Michael und All Saints, während Mark Taylor und Brian Rawling den globalen Durchmarsch von Chers „Believe“ ermöglichten. Wenn es das ist, was die Leute hören wollen, sagte sich der früher gern unter dem Pseudonym Bonnie Tyler firmierende Hitfabrikant mit Wohnsitz in Hollywood, wer bin dann ich, es ihnen vorzuenthalten?

Die Songs, das sei nicht verschwiegen, sind aber nicht ohne Klasse. Macy Grays „Smitten“ etwa oder Curtis Mayfields „It Was Love That We Needed“. Oder die höllisch eingängige, vertwangte Soul-Serenade „To Be With You“, im Original von den Cocktail-Country-Rockern The Mavericks auch nicht überzeugender hingesäuselt. Rod The Mod zeigt sich von seinem aktuellen Produkt jedenfalk seht angetan. w f/i-»ttm – ‚,soiirteike erin Hollywood, sei „wie eine Wärmflasche“. Fair enough.

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