ROLLING STONE-WEEKENDER :: Weissenhäuser Strand

Beim ROLLING STONE-Weekender wird nicht nur gespielt, gebadet, geschnackt, geshoppt, getanzt und geschlemmt, sondern auch gelesen. Wir haben unsere diesjährigen Autoren Frank Spilker, Berni Mayer und Peter Huth gebeten, ihre Eindrücke vom Festival für uns aufzuschreiben.

Berni Mayer: Als ich das erste Mal von der Philosophie eines Komfort-Festivals höre, bin ich begeistert. Fliegende Wechsel zwischen Konzert und Couch, ein harmonisches Beisammensein von Dinosaur Jr. und „Privatdetektive im Einsatz“ (RTL2) – das ist es!

Man beschreibt mir den RS-Weekender als eine Veranstaltung, in der man ohne zeitgeistbestimmte Not („Ich muss unbedingt Alt J sehen“) durch eine überschaubare Freizeitanlage lustwandelt und sich zwischen Sophie Hunger und Spaßbad mit Dunkelrutsche entscheiden kann.

Am Freitag bei der Ankunft im deutschen Urlaubsparadies Weissenhäuser Strand stellt sich mir zunächst die Frage: Wer schießt hier? Antwort: Der nahegelegene Truppenübungsplatz Putlos mit einer Gesamtfläche von 486 Quadratkilometer sorgt für die interessante Geräuschkulisse. Erinnert mich an den Sketch von Gerhard Polt, wo er einem Freund den Weg zu seinem Haus im Grünen beschreibt, der über eine endlose Reihung von Möbelhäusern, Gewerbegebieten und Autobahnzubringern führt. Am Ende sagt er: „Also Olaf, wenns’d gar nicht mehr weiterfindest, dann fragst halt nach dem Truppenübungsplatz.“

Man muss wissen, dass mir als Bayer die Vorstellung, meine Ferien woanders als in Bibione zu verbringen, lange fremd war. Überhaupt Urlaub in Deutschland zu machen. Mein norddeutscher Freund T. sagt, er fühle sich hier in seine Kindheit zurückversetzt. Ein gleichschaltendes Bungalow-Ghetto, eine Einkaufspassage mit Pizzeria, ein Mini-Golfplatz, eine Spielhalle und eine Fischbrötchenbude. Das ist Urlaub in den Achtzigern, sagt er.

Peter Huth: Es wäre glaubhaft übertrieben zu sagen, meine Familie aus Testzwecken gegründet zu haben, aber wenn schon ROLLING STONE-Weekender, dann so richtig. Die Gattin und ich schnallen den Spross in den Maxicosi und nach 33 Stillpausen sind wir auch schon am Weissenhäuser Strand.

Das Einchecken muss man sich so vorstellen, wie die Einbürgerung in der DDR vonstatten gegangen wäre, wenn jemand in die DDR eingebürgert hätte werden wollen, weil die DDR ein Spaßbad mit angeschlossener Apartment-Anlage gewesen wäre: jede Menge Personal, diffus uniformiert, winkt mit Taschenlampen, weist den Weg über breite und unbeleuchtete Straßen, durch unzählige Schlagbäume bis hin zum Rezeptionszentralgebäude, hinter dem sich im Stile eines Fernwärmerohres die Gigantenrutsche des Plantschparadieses aus der Dunkelheit erhebt.

Die anderen Neubürger der ÜRVRSW (Überdachte Republik von Rollingstoneweekenderistan) schnappen sich ihre Schlüssel und dann ist alles so weit, so Festival: Raviolibüchsen, Six-Packs und knallharte Spirituosen werden aus VW Jettas in die Apartments verfrachtet, Fahnen gehisst, aber eher Musikgeschmack-Unpolitisches wie 1. FC Köln. Jungs, die wahrscheinlich Hank und Ratze heißen, beschallen vom Balkon mit Bands, die hier gar nicht auftreten. Ich glaube, hier bin ich wirklich nicht falsch.

Frank Spilker: Das Zimmer ist ein Familientraum. Die ganze Anlage am Weissenhäuser Strand scheint so eine Art Westentaschen-Las-Vegas zu sein, das seine besten Zeiten schon hinter sich hat, aber immer noch hervorragend funktioniert. Ich komme an einem Fitnessraum und einer Tischtennisplatte vorbei und ziehe mehrfach den Kopf unter Türen und Durchgängen ein, die genau in zwei Meter Höhe meine Lufthoheit einschränken, bevor ich ein mit Kaffeemaschine, Kochnische und üppigem Balkon ausgestattetes Doppelzimmer beziehe.

Künstlercatering gibt es für mich erst morgen, also bin ich auch in dieser Hinsicht authentisch und dementsprechend bedürftig. Die original italienische Osteria lockt mit Pizzas, die viel zu dick sind, weil Mehl ja billig ist, sowie großen Portionen ebenso günstiger Nudeln. Dann doch lieber Imbissbude.

Berni Mayer: Um 17:15 Uhr spielen Junip im großen Zelt. Ich mag ja das Einlullende an Junip, aber ein bisschen lauter könnte es schon lullen. Weiter geht’s mit den Shout Out Louds, wobei Nomen auch hier nicht gleich Omen ist. An sich eine rechtschaffene Band, aber heute mit Def-Leppard-Effekt, also Komposition über Emotion, Politur über Positur.

Frank Spilker: Meine ganze Unerfahrenheit als normaler Festivalbesucher ohne Backstage-Zugang oder VIP-Bändchen offenbart sich, als ich es nicht schaffe, in das Konzert hineinzukommen, auf das ich mich am meisten gefreut habe. Um They Might Be Giants sehen zu können, musste man rechtzeitig vor der Show den Raum über der Bowlingbahn betreten haben. Nach Überfüllung desselben steht man nur noch auf der Treppe in einer Schlange, und wenn ich eines in meinem Rock’n’Rollator-Alter nicht mehr zu machen bereit bin, dann das. Überhaupt riecht es schon nach Ausleihbowlingschuhen, noch bevor man die Bahnen dieses allseits beliebten Volkssports zu Gesicht bekommt. Aber das ist ein gespeicherter konditionierter Reflex bei mir, ich rieche das auch, wenn ich an diesem jetzt bankrott gegangenen Ski-Tempel an der A7 vorbeifahre. Wütend gehe ich zum Konzert von Kieran Leonard, wo ich in diesem Zustand natürlich gar nichts zu suchen habe. Stimmung und Musik müssen zusammenpassen, es sei denn, die Musik ist so stark, dass man die eigene Stimmung vergisst. Als Novize, was Kierans Songs angeht, klappt das hier nicht. Da schaue ich mir doch lieber den Soundcheck von J Mascis an.

Berni Mayer: Wo eben noch kleine Kofferverstärker auf der Bühne herum-understatementeten, werden jetzt Marshall-Gebäude errichtet, wie man sie von Manowar-Konzerten kennt. Bei der Talkrunde am nächsten Tag wird es zu Beschwerden von Festivalbesuchern kommen, die Lautstärke und Abmischung (Gitarre zu laut, Gesang zu leise) beklagen, sprich: ein handelsübliches und wunderschönes Dinosaur-Jr.-Konzert. Mich fasziniert an J Mascis, dass er in einer virtuositätsfeindlichen Umgebung wie Indie-Pop Gitarrensoli kultiviert hat.

Frank Spilker: Als Dinosaur Jr. loslegen, denke ich, die sind gar nicht älter geworden. Graue Haare hin, Glatze her, das sind immer noch Jungs mit Verstärkern. Große Jungs sogar und mit vielen Verstärkern. Trotzdem sehen sie so aus wie Tocotronic in 15 Jahren. Es gibt Menschen, die bleiben einfach immer Jungs.

Zur gleichen Zeit entstehen Kapazitäten über der Bowlingbahn und ich kann jetzt doch noch die letzten drei Stücke von They Might Be Giants sehen. Ein Bariton-Saxofon, das eigentlich unbedingt für Songs wie „There’s Only Two Songs In Me“ benötigt wird, haben sie dieses Mal leider nicht mitgebracht. Dafür ist die Informations- und vor allem die Gag-Dichte umgekehrt proportional zu den großen Jungs von Dinosaur Jr. Außerdem versprechen sie eine Rückkehr für das Jahr 2015.

Ich bin also einigermaßen ausgeglichen wieder zurück im Zelt, wo Dinosaur jetzt „Freak Scene“ spielen, den Soundtrack meiner juvenilen Depression. Es ist toll, auch wenn der Sound im Zelt kaum mit der Hi-Fi-Anlage meiner Jugend mithalten kann. Dinosaur Jr. sind eigentlich der Grund, weshalb ich 1992 die Nase voll hatte von Grunge und lauten Gitarren. Vielleicht war es eine Fehlentscheidung. Vielleicht hing es aber auch mit der Depression zusammen. Danach kommen noch Suede. Die Designer-Britpop-Band ist seit den 90er-Jahren im Gegensatz zu einigen anderen vielleicht nicht dicker oder älter geworden – aber dafür auch keinen Deut interessanter.

Berni Mayer: Bei Suede staune ich über die metaphysische Differenz zwischen Brett Andersons O2-Arena-Posen und dem eher höfischen Zeltpublikum. Hin und wieder schwebt mein geschätzter Autoren-Kollege Nagel in einem viktorianisch schwarzen Mantel vorbei, grüßt und küsst sich durch die Reihen seiner Bewunderer und schwebt wieder von dannen.

Peter Huth: Meine Bilanz, vorweg, ist hundsmiserabel. Wenn man meine eigene Lesung und die Aftershow-Party mitzählt, habe ich genau fünf Veranstaltungen besucht und dabei von Suede gerade mal die Zugabe. Das Babygirl schnoddert, mein Gott, die allererste Erkältung meiner allerersten Tochter, wo hat denn da ein Vater auch zu sein, wenn nicht an der Seite der zukünftigen Bachmann-Preisträgerin Helene Huth! Also Dinosaur Jr. schon mal verpasst, die habe ich zuletzt 1987 oder 1988 in einem Coffeeshop in Nimwegen (Dornrosje, genannt „Röschen“) gesehen, dafür damals aber doppelt. Im Kabelfernsehen läuft eine sehr wichtige Entscheidungsshow in Sachen „The Voice of Germany“, es gilt, einige gravierende Rechnungen zu begleichen, aus den vorhergehenden Shows, keine Ahnung, worum es geht. Dann schläft die zukünftige Brachial-Lyrikerin ein und ich marschiere zum Baltic Festsaal, denn Steven Wilson will ich unbedingt sehen.

ROLLING STONE-Chefredakteur Sebastian Zabel hat mir drei Freibierjetons geschenkt, aus einer prallvollen Plastiktüte. Ich wette, Mayer und Spilker haben garantiert 20, wenn nicht 30, bekommen. Den Großteil des Konzertes verbringe ich damit, Sebastian davon zu überzeugen, wie großartig Steven Wilson im Speziellen und Progressive Rock im Allgemeinen ist, erzähle die Geschichte, wie sein (Wilsons, nicht Zabels) Bruder mal nachts bei meiner Mutter im Schlafzimmer stand (klassische Toilettenverwechslung), und überrede ihn (Zabel, nicht Wilson) zu einer Wette, dass er nicht errät, in welcher Band Wilsons Bassist früher gespielt hat (Antwort: Kajagoogoo). Wette gewonnen, er tippte nämlich auf Mark King (meinte wohl Level 42). Dann kommt Ralf Niemczyk, wir kennen uns noch aus Köln, guckt auf die Bühne, sagt so in seiner Ralf-Niemczyk-Art: „Na ja, na ja, Kunsthandwerk“, und widersprechen kann ich ihm auch nicht richtig, weil es so laut ist. Ich bin aber einen Tick angesäuert, so sind wir Jungs vom Progressive Rock ja, das ist schon unser USP. Aus Rache finde ich Suede wie David Bowie, nur schlechter, und verabschiede mich zügig, um nach der schnaufenden Lyrikerin zu sehen.

Berni Mayer: Eine große Harmoniefront braut sich zusammen und entlädt sich bis in die frühen Morgenstunden in der Indie-Disco im oberen Stockwerk der Einkaufspassage, wo man den richtigen Song abpassen muss, um nach Hause zu gehen, bevor sie irgendwann „Blurred Lines“ spielen und sich das Männer-Frauenverhältnis von 302:47 in 301:7 verwandelt. Bei mir ist das „Teenage Dirtbag“.

Frank Spilker: Ich besuche die Aftershow-Party, die ich erst verlassen muss, als The Smiths gespielt werden. Neben einigen Hamburger Bekannten und einem Fan aus Oldenburg (bei Bremen, muss man hier dazu sagen) treffe ich dort Phillip und Anne. Phillip gibt mir die 40 Euro zurück, die er mir angeblich durch das illegale Herunterladen von Sterne-Musik gestohlen hat. Wir einigen uns darauf, dass der Wert von Musik oder Kunst von der eigenen Begeisterung für sie abhängig ist und dass das aber ein Problem wäre, wenn man das auch in einem Tauschsystem realisieren würde, denn das würde bedeuten, dass man die eigene Lieblingsmusik nie und nimmer bezahlen könnte. Das Geld wird direkt in Gin Tonics umgesetzt und der Abend ist damit für mich gelaufen.

Berni Mayer: Tag zwei fängt gnadenlos um zwölf Uhr mit meiner Lesung an. Gott sei Dank ist das Kulturpublikum am Weissenhäuser Strand nicht so ein verhärmter Haufen wie mein Freundeskreis, der im Verlauf eines Abends von euphorischen Loyalitätsbekundungen (18:24 – „Ich bin nur wegen deiner Lesung da!“) über aufziehende Selbstzweifel (22:14 – „Ich bin schon so betrunken, ich weiß nicht, ob ich morgen um 12 schon wach bin.“) bis hin zum Defätismus (1:34 Uhr – „Vergiss es, Alter, ich komm auf keinen Fall.“) rangiert. Dennoch: Lesung voll, Publikum ausgeschlafen, Stimmung ausgezeichnet.

Peter Huth: 40 Jahre hätte ich, der C-Flöten-Unterrichtabbrecher, Zeit gehabt, ein ordentliches Musikinstrument zu lernen, jetzt muss es ganz schnell gehen. Berni Mayer liest nicht nur grandios souverän und mit so einem entwaffnend sympathischen Münchner Helmut-Dietl-Protagonisten-Dialekt aus seinen irrsinnig komischen „Mandel“-Büchern, nein, nein, der Herr spielt auch noch Gitarre zwischendurch. Das kommt beim Publikum und auch bei mir natürlich gut an, vor allem das akustische Black-Metal-Stück hat mir super gefallen. Die Leute johlen und kichern und klatschen, obwohl es erst oder schon zwölf Uhr mittags ist, der Berni hat ’s echt drauf und sein Publikum im Griff.

Knapp vier Stunden Zeit also für mich, bis zu meiner eigenen Lesung noch schnell Gitarre zu lernen, im Apartment stelle ich fest: Ich habe weder eine Gitarre noch einen Lehrer, außerdem passt das überhaupt nicht zu meinem Buch. Als ich vor Lampenfieber schlotternd zurück ins Witthüs komme, hat man für die Frank-Spilker-Lesung noch mal zwölfmal so viele Stühle reingestellt wie bei Berni.

Wider Erwarten kommen aber außer Gattin, erkälteter Lyrikerinnen-Tochter im Maxicosi, auch drei Dutzend Freiwillige zu meiner Lesung. Mein Gott, das Buch erscheint erst im Mai, gesegnet seien Menschen, die sich auch mal vorbehaltlos etwas anhören, was sie nicht schon kennen. Das ist, kapiert, der wahre Kern des ROLLING STONE-Weekenders, und wer dieses Festival als Veranstaltung für Familienpapis denunziert, der ist ohnehin kein Livemusik-Afficionado. Sondern Camper.

Frank Spilker: Nach einer erfolgreichen Lesung aus meinem Roman und einem Interview im Sonnenuntergang (um halb vier oder so, wir sind ja hier beinahe in Skandinavien), verlasse ich das Festival mit dem guten Gefühl, alle glücklich zurückzulassen auf diesem Gelände, das später mal zu einem Denkmal erklärt werden muss, wenn Peter Lichts Vision vom Ende des Kapitalismus Wirklichkeit geworden sein wird.

Berni Mayer: Mit Glasvegas folgt ein unerwarteter Höhepunkt. Eine Band, die ich früher nach zwei Songs aus dem Autoradio geworfen habe, weil mir vor lauter falscher Rührung die Scheiben angelaufen sind. Und eigentlich bin ich eh nur da, weil ich Zeit bis zum Bayern-BVB-Spiel absitzen muss. Aber leck, drehen die auf. Hymnisch, praktisch, gut! Herrn Uhlmann hätte ich mir gerne angeschaut, aber als Roter kann ich natürlich unter keinen Umständen versäumen, wie Mario Götze seine Ex kaltmacht.

Danach die guten alten Travis und ihre bekanntesten Melodien. Bei Richard Clayderman nannten sich die Hitkompilationen früher „Träumereien“, das passt auch zu Travis. Fun Fact: Richard Clayderman hat über 145 Langspielplatten veröffentlicht. Der den Weekender beschließende Glen Hansard (inkl. euphorischer Saxofonsoli) ist mir persönlich zu beseelt. Da gospelt doch irgendwas. In der Indie-Disco läuft heute schon um zwei „Blurred Lines“. Gegen sechs kommt der Kollege T. zurück ins Apartment, schaltet den Fernseher an und lacht sich eine halbe Stunde lang zur Bill-Cosby-Show kaputt. Wie früher im Urlaub, sagt er.

Frank Spilker ist Sänger und Texter der Hamburger Band Die Sterne. Sein Debütroman „Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen“ ist bei Hoffmann & Campe erschienen.

Berni Mayer arbeitete für MTV und Viva, war Regisseur, Autor und Produzent der erfolgreichen Webshow „Kavka vs. The Web“, bei der er auch als Sidekick vor der Kamera zu sehen war. 2012 erschien sein erster Roman „Mandels Büro“ im Heyne Verlag. Der dritte Teil dieser irrwitzigen Krimi-Reihe zwischen Pop und Film Noir, „Der große Mandel“, kommt im April.

Peter Huth ist Chefredakteur der Berliner „B. Z.“ und Mitinhaber des Progressive-Rock-Labels GEP. Für seinen ersten Roman „Infarkt“ wurde er 2004 mit dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet. Nach zwei weiteren Büchern erscheint im Mai sein neuer Roman „Berlin Requiem“ im Heyne-Verlag.

Sebastian Zabel

Das Beste kam zum Schluss: Sophie Hungers Auftritt am späten Samstagabend war ein aufregender, kunstvoller Spagat zwischen Fiona Apple und Laura Nyro. Auch toll: Dinosaur Jr.s Nuschelrock und Steven Wilsons Prog-Gegniedel.

Maik Brüggemeyer

Schon der Soundcheck war Wahnsinn. Drei Typen zeitgleich, aber nicht synchron solierend. Das Konzert war noch betörender (und bedröhnender). Die Antwort aller, die dabei waren, auf die Frage, wie’s war: (Hand in Trichterform vors Ohr gelegt) „Häh?“

Ralf Niemczyk

Das Schlangestehen hat sich gelohnt: Auf winziger Bühne gibt es die beste Blues-und-Soul-Stimme des Abends zu hören. Mit kleiner Band spielt White ein wunderbar zerbrechliches Set. „Will You Love Me“ heißt einer der Songs. Aber klar doch!

Arne Willander

Manchen war es eine Zumutung, aber ich erkannte in diesem Inferno der elektrischen Gitarre manchmal jäh die Melodien von Songs, die ich vor 20 Jahren mit verzweifelter Begeisterung hörte – ein schmerzhafter, erhebender Krach.

Birgit Fuß

Travis anzuschauen ist auch nach all den Jahren jedes Mal ein kleines Freudenfest. Und weil Fran Healy so schöne Songs hat und sie immer noch so schwärmerisch vorträgt, darf er fast alles – sogar ein Gedicht seiner Mutter aufsagen.

Sassan Niasseri

Vogelhaus in deiner Seele? Liegt’s an der guten New Yorker Luft, den klugen Komponisten oder den unsterblichen Songs? They Might Be Giants sprachen lustiges Deutsch, spielten Rock-Soli – und ihren Über-Hit „Birdhouse In Your Soul“.

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