Rossini von Helmut Dietl :: ab 23. Januar
Daß es sich in „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ kaum um italienische Belcanto-Musik dreht, macht der Untertitel unüberlesbar klar. Die Schickeria-Satire von Helmut Dietl, filmischer Aufguß seiner TV-Serie „Kir Royal“, verulkt das hohle Leben der Schönen und Doofen in einer ungenannten deutschen Großstadt – gemeint ist natürlich München. Als eine ironische Selbstbespiegelung tauchen die Alter egos von Died als Uhu Zigeuner (Götz George) und Bernd Eichinger alias Oskar Reiter (Heiner Lauterbach) auf, die unbedingt den Loreley-Roman eines verklemmten Bestseller-Autors (Joachim Kröl) verfilmen wollen. Der ist aber nur scharf auf eine feurige Kellnerin (Martina Gedeck). Eine Klatsch-Kolumnistin (Hannelore Hoger) ist auf der Suche nach Schwänzen für ihren täglichen Orgasmus gegen Kopfschmerzen, eine begehrte Schöne (Gudrun Landgrebe) will nicht 40 werden, und (jetzt kommt’s!) Schneewittchen (Veronica Ferres) ist versessen auf die Loreley-Rolle. Die Scheinwelt verdichtet sich im Edel-Restaurant von Paolo Rossini (Mario Adorf), wo der ganze Film spielt – und Dietls reales Leben. Die peinlich überzeichneten Figuren sind nur mit vielen teuren Drinks zu ertragen. Produzent zum Regisseur: „Film ist Krieg.“ Aber nur im Cocktail-Shaker.