Ruby – Short-Staffed At The Gene Pool

Der konkurrenzlos beste Plattentitel zurzeit Zu deutsch etwa „Personalmangel am Genpool“, kann er durchaus für den substantiell dünnen Zustand stehen, dem Ruby entging, als sie vor gut fünf Jahren aus der zweiten Reihe TripHop in der Versenkung verschwand.

Zu unspektakulär, zu wenig Special efjective waren ihr Debüt-Album „Salt Peter“ und der Club-Hit „Paraffin“, um mit den Stilvätern Massive Attack und der Überpräsenz von Tricky gleichziehen zu können. Hört man sich jetzt an, was aus ihr geworden ist, macht sich die Ahnung breit, nichts wäre ihr schon damals ferner gewesen.

Und schließlich lebt die Frau, die im wirklichen Leben Lesley Rankine heißt, auch nicht in der Stadt Bristol, sondern auf einem Hof in Schottland, wo die zahlenmäßig überlegenen ihrer Mitgeschöpfe Schafe und Kühe sind. Eine Umgebung, die gerade dem als die emotioiiistische Stadtmusik schlechthin geltenden TripHop außerordentlich gut zu tun scheint.

Lesley recycelt hier seine sterblichen Überreste, die verwertbaren Teile seines rhythmischen Skeletts und seines Klangkörpers. Ähnlich wie Moloko setzt sie an die Stelle prätenziös-mittelmäßiger Tristesse, in der die Mandalays der Welt sich klebrig wälzen, Energie, Impetus und die schlichte Freude am Tun. PostHop, der im weiten Rund befreit auf sich selbst zurück fallt und wieder wird, was er mal war und sein durfte, bevor neuro-pirtoreskes Zigarettenrauchen vor Zuschauern als Sentiment anerkannt war: Pop. Pop! Dabei war die Frau ein richtiger Punk.

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