Sand Rubies – Release The Hounds :: Blue Rose/Rough Trade

Rich Hopkins erfindet die Rockmusik neu. Alte Hymnen im neuen Glanz

Was vielen Jungspunden heute leider abgeht, „Eh, Alter, das war vor meiner Zeit!“, kann man Rich Hopkins & Co. beileibe nicht nachsagen: Die wissen, was gut ist, was Bestand hat und was sich die Jungspunde Dekaden später nicht hinter die Ohren schreiben, sondern in selbige blasen sollten: Klassiker der Rockmusik.

Derer 12 haben die Sand Rubies in der Zeit zwischen ’86 und ’91 mal live, mal im Studio eingespielt, und lassen diese geballte Ladung – für die einen als Nachhilfeunterricht, für die anderen als Reminiszenzen-Reigen – auf die Menschheit los. Wer Hopkins kennt ob mit den Sand Rubies oder den Luminarios – der weiß, daß dieser Mann einfach unfähig ist, bloßer Kopist zu sein, daß er, wenn schon Cover, dem Titel hauteng auf die Pelle rückt, ihn analysiert und seziert, um ihn dann getunt und gestrippt neu glänzen und abfahren zu lassen.

Daß Hopkins das Tunen oder Neuerfinden perfekt beherrscht, versteht sich. Täte er das nicht, wäre er größenwahnsinnig und müßte sich für das Vfergehen an Göttern wie Dylan („All Along The Watchtower“), Beades U Should Have Known Better“) oder Neil Young („Grey Riders“ und „Rocking In The Free World“) fürchterlich abwatschen lassen. Aber nein, alles stimmt, alles macht Sinn, alles hat Stil und obendrein den Hopkins-eigenen Touch. Auch so unbekanntere Klopfer wie („I’m Not Your) Stepping Stone“ von Paul Revere And The Raiders, „Signed“ von Arthur Lee oder „You’re Gonna Miss Me“ von Roky Erickson kriegten völlig neuen Biß und das hörbare Attest, daß auch sie Meilensteine der Rockmusik sind. Die Vokabeln Rich und Hopkins lassen sich halt nur mit Liebe und Leidenschaft übersetzen!

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