Savoy Grand – Burn The Furniture: Wärmt das Herz: die große Durch- hänger-Dichtung von Savoy Grand :: GLITTERHOUSE
Savoy Grand ist zweifelsohne eine der Bands, bei denen man automatisch ins Schwärmen gerät. Das letztjährige Debüt „Dirty Pillows“ fand gleich seinen Platz im Verweissystem der persönlichen Lieblingsund Insel-Platten. Wundervolle Bands wie Talk Talk, Slint, Soft Machine und Movietone fielen einem ein. Nur eine Spur weniger Jazz und eine Spur mehr Leidensdruck, das war (und ist) Savoy Grand. Wenn eine Platte des letzten Jahres das Herz wärmte, dann war es „Dirty Pillows“!
Der Nachfolger „Burn The Furniture“ ist noch wärmer, der Sound noch feiner. Die schneidende Gitarre in „Glen A Larson“ macht erstmals hörbar, was man auf dem – im Nachhinein fast rustikal erscheinenden – Vorgänger nur erahnen konnte: den Klang eines brechenden Herzens. Es gibt einige Leute, die meinen, man müsse traurig sein, um diese Musik zu hören, doch deren Verständnis von Melancholie hört wohl kurz hinter Janosch auf. „Burn The Fumiture“ hat wieder tonnenweise Musik, wie man(n?) sie abends, kurz vor dem Einschlafen hört – oder tagsüber im abgedunkelten Zimmer. Die Texte tun ihr Übriges. Höhepunkte sind das überirdisch schöne „Match Farm“ („I burned my stupid little fingers/ Lighting your letters“) und der „Day In The Life“-mäßig anschwellende „Mirror Song : „Slip into the mirror/ Slide out on that tide/ There’s nothing Ieft of life.“
Eine Platte, für die man keine spezielle Stimmung braucht, vielmehr eine, die eine erzeugt; und -jawohl! – es ist die süße Melancholie. Eine Wohlfühlplatte also, eine Phänomenologie der Dämmerung und Dunkelheit, ein treuer Freund, der kein Blatt vor den Mund nimmt, eine dionysische Durchhänger-Dichtung, ein Meisterwerk, das man für seine Schwermut wohl nur lieben oder hassen kann. „Another moonlit singer, anodier moonlit song/ Just to make it through the daylight/Just so we can get along.“