Shabazz Palaces
„Robed In Rareness“
Sub Pop/Cargo (VÖ: 27.10.)
Afrofuturistischer HipHop aus Seattle
Ein bisschen psychedelisch und ziemlich far-out waren Shabazz Palaces ja schon immer. Nun geht es mit einer Reihe von Minialben – „Robed In Rareness“ macht den Anfang – noch etwas tiefer hinein in Klangwelten, die auch ohne Licht glitzern und funkeln. Die Beats sind durchgängig langsam, ein stolperndes Pochen und gelegentliches Torkeln, die perfekte Musik, um dazu Drogen zu nehmen, die früher als „bewusstseinserweiternd“ galten. Nach dem Ausstieg des Multiinstrumentalisten Tendai Maraire besteht Shabazz Palaces nun nur noch aus Ishmael Butler. Als Butterfly war der Mann aus Seattle einst Kopf der Digable Planets, die 1994 für ihre Single „Rebirth Of Slick (Cool Like Dat)“ einen Grammy nach Hause tragen konnten.
Ein Universum, das an die schillernde Esoterik und den Zukunftsoptimismus des Afrofuturismus anknüpft
Der von Butler produzierte Jazz-Rap hatte schon damals einen größeren Tiefgang als die jazzy Vibes von Mitbewerbern wie der Talkin’Loud-Clique. Mit Shabazz Palaces hat Butler im Verlauf von sechs Alben ein Universum erschaffen, das an die schillernde Esoterik und den Zukunftsoptimismus des Afrofuturismus anknüpft. „There’s a respectful eye on the past, an embrace of an ever-evolving present, and its feet are firmly planted in the future“, sagt er über „Robed In Rareness“.
Der Auftakt, „Binoculars“, kreiselt um einen hypnotischen Loop, der rhythmisch immer wieder neu variiert wird; ein rückwärts laufendes Sample setzt weitere Akzente. Flüsternd rappt Butler im Duett mit dem ebenfalls aus Seattle stammenden Royce The Choice über kommende bessere Zeiten: „All I wanna do is see the girls get a chance/ All I wanna do is see the bros gettin’ bands/ All I wanna do is feel free in my mind/ All I wanna do is grab hold of my time.“ In „Woke Up In A Dream“ ist Lil Tracy zu hören, der 28-jährige Sohn von Butler. Bei den anderen Stücken finden sich Gäste wie Porter Ray oder Geechi Suede von Camp Lo, die sich alle perfekt in den Sound integrieren. Falls sich jemand über das HipHop-untypische Label Sub Pop wundert: Butler arbeitet dort seit 2013 im Bereich A&R.