Shed Seven – Let It Ride :: POLYDOR
Lei t Ride POLY DOS In diesen Tagen, da Britpop noch ein allerletztes Mal (jetzt wirklich: ein für allemal) für tot erklärt wird, machen sich Shed Seven noch beliebter, als sie es ohnehin schon waren. Sie setzen uns sage und schreibe elfmal „Britpop by numbers“ vor — bei der gnadenlosen englischen Presse reicht das kaum mehr dazu, daß schäbige Witze darüber gerissen werden. Nur The Wonder Stuff waren ein undankbareres Thema!
Rick Witter und die anderen drei aus Schuppen Sieben wollten sich mal richtig gehen lassen! Aha. „Let It Ride“! Ein Album über Rock und Haare machen! Soso. An „Ivy Ivy“ von Primal Scream orientiert? Das wäre zumindest die Richtlinie gewesen – für beides! Aber Produzent Stephen Street hat die Zügel arg locker gelassen und dabei eine Platte zugelassen, wie er sie – zumindest in Einzelbausteinen während seiner Karriere bereits gehört haben muß. „She Left Me On Friday“ (immerhin textlich ein Schmunzler: „She left me on friday/And ruined my weekend.“ – Inselaffen finden derzeit laut ihrer Radiosender auf Ibiza für solche Mißgeschicke schnell Trost) ist so furchtbar Blur-mäßig dahinkrakeelt, wie Blur nie wieder Blur-mäßig dahinkrakeelen wollen und werden. Welch Freude dagegen, wenn mal eine Undertones-Gitarre auftaucht!
Mit „Chasing Rainbows“ greifen Shed Seven schlußendlich doch noch zu den Sternen – ärgerlich nur, daß der Track nun fast schon zwei Jahre auf dem Brit-Buckel hat. Der Versuch, ihre glorreiche Hymne „Going For Gold“ mit „The Heroes“ zu duplizieren, scheitert dagegen.
Die Fans, die Shed Seven – zu Recht – mit dem letzten Album ^4 Maximum High“ dazugewonnen haben, werden Besseres zu tun haben, als es mal „ordentlich rocken und haaren zu lassen“. Shed Seven ’98: going jor Blech.