Shelby Lynne – I Am Shelby Lynne :: Der Durchbruch für die schicksals-gebeutelte Nashville-Außenseiterin

Wirklich gute Dinge kommen zu denen, die warten können. Sagen die Sioux. Nun ist Shelby Lynne ganz sicher kein Ausbund an Geduld. Sie ist eher zäh, stur und unerbittlich. Fünf Alben hat sie hinter sich, aber keins war so, wie sie wollte, eher Country-Durchschnitt An der ausgebufften Nashville-Szene kann sie nichts ausstehen und streitet sich ständig mit ihrer jüngeren Schwester Allison Moorer über deren müheloses Sich-Einfügen in die Country-Normen.

Shelby wuchs im hochmusikalischen Elternhaus mit den Songs von Ella, Aretha und Bilie Holiday auf, mit Bluegrass und Swing, mit „Dusty in Memphis“ und tiefschwarzem Soul – damals in Alabama, bis der Vater durchdrehte und die Mutter und sich selbst erschoss. 17 war Shelby damals und ist seitdem auf der Suche nach ihrer ureigenen Musik. Das ist ihre Bestimmung. Heute ist Miss Lynne um die 30 und hat’s geschafft Dies sind ihre Songs, keine andere klingt so. „Life Is Bad“ singt sie, mit der Gewissheit, es kann nur besser werden. „Where I’m From“ singt sie und zeigt schonungslos ihre verletzte Südstaaten-Seele. Sie hat sich den Rat des alten Freundes Tony Joe

White verinnlicht: „Schreib nur über das, was du kennst.“ Das macht Shelby Lynne, mit Herzblut, Wut und Verstand.

Und das Schicksal kam ihr zu Hilfe. Ein wunderbarer Zufall spielte Betty Bottrell die Lynnschen Demos in die Hände. Die gute Fee Betty managt ihren Gatten, den renommierten Produzenten Bill Bottrell (Sheryl Crow) und ließ nicht locker, bis dieser Glücksfall von Album verwirklicht wurde. O-Ton Lynne: „Ein Geschenk des Himmels.“ Heute ist Betty auch Shelbys Managerin. Der berechtigte Erfolg ist abzusehen. Wer warten kann, hat schon vielgetan.

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