Short cuts
Horselips – Dancehall Sweethearts (Edel)
Den weitgehend verschmähten Folk-Erneuerern widmet Edsel ein komplettes Re-Issue-Paket, ferner sind jetzt „The Unfortunate Cup Of Tea“, „The Book Of Invasions“ und „Aliens“ in klanglich bereinigter Form erhältlich. Die Iren mit dem Faible für die Aufarbeitung heimischer Legenden in aktueller Verpackung haben unverdienterweise nie den Stellenwert erlangt, der ihnen gebührt hätte. Vier l:l-Veröffentlichungen ohne Extra-Tracks. 3,0
John Lee Hooker – The Complete 1964 Recordinqs (RPM)
Im genannten Jahr wurde der Blues-Champion erstmals auch für die UK-Pop-Charts ein Thema (mit dem acht Jahre alten „Dimples“). Hier sind 64er-Aufnahmen, zehn aus Chicago und elf weitere aus London. Die „britischen“ Tracks entstanden mit den Groundhogs um den Top-Gitarristen Tony Mc-Phee, darunter „Waterfront“, „Mai (Mary) Lee“, „Little Dreamer“ und „Seven Days And Seven Nights“. Klassischer John Lee durchweg. 4,0
Atomic Rooster – Death Walks Behind You (Repertoire)
Arthur Browns Ex-Orgler Vincent Crane mit den beiden früheren Andromeda-Leuten Paul Hammond und John DuCann. Die zweite LP, Baujahr 1970, der Band bot wie das Debüt innovativen, aufgeregten Hardrock. Gesanglich schwächelnd (Chris Farlowe war noch nicht dabei), dafür mit gewohnt aggressiven Wendungen und Windungen. Mit „Tomorrow Night“ ist der wohl bekannteste Rooster-Schrei enthalten, das Material wurde technisch entstaubt. 3,0
Man – The PYE Collection (Castle)
Die Frühzeit der walisischen Kult-Rocker, zusammengefasst zu einer Doppel-CD im Midprice-Bereich. 1969 hockten der Sänger und Gitarrist Deke Leonard & Co. mit den Original-Alben „Revelation“ sowie „2 OZ Of Plastic (With A Hole In The Middle)“
zwischen allen Stühlen: nicht mehr Pop und noch nicht Prog Rock. Da half auch die Stöhn-Hymne „Erotica“ (damals in Discotheken gern genommen) nicht weiter. Erinnerungen für Hardcore-Fans. Ein Dokument für die Zeit, wenn die Außerirdischen gelandet sein werden und wissen wollen, was 1969 bedeutet – nicht nur Mondlandung. 2,0