Short cuts
Ji Avignon
Neoangin (wonder/EFA)
Die Musik Avignons ist wie seine Bilden bunt, detailversessen, naiv und manchmal doch ein bisschen zynisch. Oft singt der Berlin«; als gälte es, Mark E. Smith zu beerben, sein Low-Fi-Pop ist dabei durchaus modern. 3,5
Robin Gruben
Treibzeit icolumbia/sony) „Hobby: Eitelkeit Berufswunsch: Popstar“, gibt der Hamburger zu Protokoll. Wenn da Zweiteres mal nicht an Ersterem scheitert Selbstverliebt und immer etwas tranig referiert Grubert über Tränen und Träume. Sollte wohl Selig werden, ist aber kaum origineller als Echt 2,0 Pennywise Land Of The Free – E p i T A P H) Nur die Besten überleben, und im Falle des Punkrock-Revi vals der frühen 90er Jahre gehören dazu auf jeden Fall Pennywise. Ihr siebtes Album ist natürlich wieder hochpolitisch, dabei allerdings nie nervig schlaumeiernd und hat, was man ansonsten in diesem Genre praktisch nur noch bei Bad Religion findet: unglaublich treibende Melodien, die fast Pop sind, sich aber nie an Blink-182-Hörer anbiedern.3,0
SmokeBlow Punkadelic – The Godfather Of Soul
LOUDSPRECHER/CARGO) Es wird gerockt in Kiel, ohne Rücksicht auf Verluste. Gitarren nicht gestimmt? Uns doch egaL Gesang klingt wie Gekotze? Absicht! Die Melvins sind davon begeistert? Kein Wunder. Smoke Blow sind hart, aber herzlich – und sie haben sogar Humor. 3,5
Aroma
What Do You Mean.. (motor music; Mit den Unemployed Ministers hat es Markus Mehr leider nicht zum Star gebracht Aroma ist sein nächster fersuch: Keyboard-Pop mit flotten Sixties-Samples und seichten Disco-Sounds- gefallig, aber nicht gerade lebensnotwendig. 2,5 EmilBulls AngelDeliveryService imercurvi Im Kirchenchor der Klosterschule lernte man sich kennen, aber dann sind die Bayern anscheinend von ihren Schutzengeln verlassen worden: Jetzt dreschen sie auf ihre Gitarren und schreien^Hi It’s Me Christ“. Ob der so viel Krach ertragen kann? Dem New-Metal-Fan wird’s dagegen möglicherweise sogar gefallen. 2,5
Shopmouse
Welcome To The Upper Class (EDEL) Der Name ist cool, die Band putzig, die Single „Countryside“ und der Titeltrack prima Pop. Schade, dass das Debüt der Hannoveraner dann doch etwas enttäuscht: Nette Ideen, aber wenig Substanz und zu viel bei britischen Kollegen geklaut 3,0
DumDums
(Goes Without Saying i E o E l ) Green Day sind wieder da. Sie heißen jetzt Dum Dums und machen denselben Punkpop wie vor zehn Jahren. Ach, das sind gar nicht Billie Joe 8C Co.? Dann haben diese Briten aber gut zugehört Und kommen leider eine Dekade zu spät 2,5
Manllion
Anoraknophobia (EMI) Man muss Marillion für ihre Leidensfähigkeit bewundern. Immer wieder niedergemacht, immer wieder aufgestanden und ins Studio gegangen, um 12-Minuten-Epen aufzunehmen, die Steve Hogarth voll Inbrunst singt Neuerdings klingen sie etwas weltlicher, wenig schwülstig – und so selbst für Prog-Rock-Hasser erträglich. 2,5
Madonna HipHop Massaker
HeavyRotation (BMG Berlin) So viel passiert in Berlin, aber an Madonna HipHop Massaker zieht es anscheinend unbemerkt vorbei: Die Band mischt sich immer noch einen belanglosen Brei aus Zuckerpop, Rockgitarren und quietschiger Stimme zusammen. Jrleavy Rotation“? Guter Witz. 2,0
Godsmack
Awake (universal) Die Wahrscheinlichkeit, dass man nach einer halben Stunde Godsmack den Kopf immer wieder gegen die Tischkante hauen möchte, ist groß. Trotzdem hat das Album einen fast altmodischen Charme: Sully singt differenzierter als die meisten New-Metaüer, und die Bostoner verzichten dankenswerterweise auf HipHop oder Electro-Experimente. 3,5
Home
IsSUeS (COOKING VINYL/INDIGO) Erst mit dem neunten Album wurden viele Menschen endlich auf Home aufmerksam. Alle Spätzünder können jetzt mit den ^xcerpts BomHome’sI-VM (1991-1994)“ -£e Nfergangenheit der Lo-Fi-Pioniere im Zeltraffet anhören. Komprimiert, komisch, klasse. 4,0
The Traftauts
InCandyland (Fieberkurve) Seit den späten 80er Jahren bieten die Nürnberger wunderbaren Indie-Pop an, aber zum großen Wurf hat es bisher nicht gereicht Jetzt wollen sie es wissen mit einem gelungenen Beck-Cover, vor allem aber mit bezaubernd leichten Liedern. 3,5
Sofaplanet
Sternzahl unendlich ! x c t l L) Nach dem Wahnsinns-Viva-Erfolg von „Liebfkken“ nun das genauso grauenvolle Album. Erbärmlich, eklig, erschreckend – und das sind nur die Wörter mit „e“. 1,0