Short Cuts :: von Joachim Hentschel

Obi – The Magic Land Of Radio

Coldplay auf dem Ponyhof: Emotional mächtiger Gitarren-Pop von Londoner Debütanten, teils mit Bauernmalereien aus Mundharmonika, Lap Steel und singender Säge. (COOKING VINYL/INDIGO) 3,0

Franz Kasper – The New Rockin‘ Chair

Beobachten Sie diesen Mann. Der junge Kölner Song-Eigenbrötler Kasper springt aufs Sängerpult einer kleinen Big Band, dirigiert sie durch zigarettige Spätnachts-Nummern und Swing Jazz. Alles von ihm, charmant understated, großartig. (DAY-GLO/PIAS) 3,5

Cow – Feeding Time

Ein wenig old time religion von einer als Landkommune konzipierten Hamburg-Band mit Leuten von Die Braut haut ins Auge, Fink, Die Sterne: Country, akustisch, ohne Rock oder „Alt“ oder Gags. So vintage wie möglich selbst komponiert, detailverliebt. Die reine Freude. (Trikont/Indigo) 3,5

The Cancer Conspiracy – The Audio Medium

Hardcore-Punk ist ein Virtuose. Das Trio aus Vermont spielt den schneidend präzisesten Rockband-Instrumental-Jazz seit Slint, melodisch bunt, voll dunklem Ehrgeiz. Regenmusik auf Niveau eins.

(MAKEMYDAY/ZOMBA) 4,0

Deichkind – Noch fünf Minuten, Mutti

Sagen wir: Die Hamburger bringen das komödiantische Potenzial der Rapmusik an den Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht Hoffentlich. Soundmäßig ist das allerdings trocken, glibberfrei und hoch attraktiv. (Eastwest) 2,5

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt

Diese großartige Alternativ-Puppenkiste lief früher zur Weihnachtsbaumzeit im 3. Programm, jetzt der Soundtrack von Ingfried Hoffmann erstmals auf CD: 70er-Hammond-Orchester-Beat-Swing, der Titelsong ein bootyshaker.

(DIGGLER/EDELCONTRAIRE) 3,0

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