Short cuts :: VON OLIVER HÜTTMANN JeruTheDamaia Heroz4Hire iknowsavage/indigo) Fcnce The ReturnOf Geronimo (noisolution)

Von Gang Starr protegiert, verblüffte der Ostküsten-Rapper 1994 mit seinem kunstvoll-reduzierten, melodischen Debüt. Auch auf der dritten Platte bestechen minimalistisch-jazzige Schlaufen, eindringliche Rhymes, präzise Scratches, erhebende Soundschnipsel und tiefe Bässen. Abgeklärte Old SchooL ein meisterliches Mosaik. 4,0

Titan

Elevator i vi r g i N) Musik für den Fahrstuhl? Die Lounge? Den Club? Auf ihrem Debüt schütteln die drei jungen Mexikaner, die sich auf der Rückseite des Covers übernächtigt zeigen, ein Füllhorn an Sounds und Stilen aus. Mit der Energie der Beastie Boys, dem gewitzten Fricklettum von Beck, einer Spiritualität wie bei Deelite, Jazz und Samples von George Clinton

Funkstorung

Appetite For Disctruction ( k 7) In ihren gelobten Remixen dekonstruierten sie Songs von Björk, dem Wu-Tang Clan und Tocotronic «Test“ heißt folgerichtig der erste Track, bei dem es knarzt und fiept, als suche man eine Radiowelle. Auf ihrem Debüt-Album haben die beiden Rosenheimer eine Komplexität programmiert, deren mikroskopisch ausgefeilte Sperrigkeit dennoch mit Leichtigkeit groovt. 3,5

CarnivalOf Souls

RitornoACasa (kamikaze/indigoi Die fünf deutschen Gringos spielen eine instrumentale Surf- und Mariachi-Musik, die den Filmen von Tarantino und Rodriguez gut stehen würden und Titel trägt wie „Die Todeskralle“. Da weht schon mal der Wüstenwind und säuselt die Hawaii-Gitarre. Und Tim Isfort hat dazu ein vielköpfiges Orchester perfekt eingestimmt. 3,5

Tristan

Der 1.Schritt imarlboro music) Eine „scheiß Kindheit“ habe er gehabt, und die Rap-Ballade „Ohne Dich“ sei ihm peinlich. Nun zitiert der Münchner Breakdancer statt der Münchner Freiheit in der Ballade „Kraft“ den Mephisto aus Goethes „Faust“, schickt jedoch auch zu peitschenden Beats und Raps die „Schicki-Mickis“ zur Hölle. Warten wir den zweiten Schritt ab. 2,5 Holländer haben einen schrägen Sinn für Komik. So erstaunt es nicht, dass sich Geronimo auf der Rückseite des Covers als Eichhörnchen entpuppt und das Quartett knarzig-tnelancholischen Rock zwischen Blues und Country, Dinosaur Jr und Cracker spielt. 3,0

Myballoon

Perfect View iturbo beat/bmgi Der Sänger klingt wie ein sterbernder Schwan, auch der Rockpop des Berliner Trios wird ihren Produzenten gefallen haben, die zuvor Bell, Book 8C Candle geschliffen haben. Die melodische Eingängigkeit und manch härteres Gitarrenriff taugt kurz für die Charts. 2,0

Moloko

Things To Make And Do (roadrunner) Auf 18 Stücke kommt das Duo mit seinem dritten Album, das noch wahnwitziger und übervoll, aber niemals opulent ist. Eher sind es kauzige und knallige Arrangements, die Mark Brydon aus Pop, Funk und Disco entwirft, über denen Roisin Murphys aufregende, forsche Stimme schwebt.3,0

KomaMobb

Für immer ieastwest) Mit einem opernhaften Intro fuhrt sich das Dortmunder Duo ein, und „Der Sound“ heißt der erste Song ihres Debüts, auf dem sie reichlich Wirbel machen zwischen Reggae, wuchtigen Bässen und schmissigen Melodien. Anders als ihr Kumpel Der Wolf aber gelingt es ihnen, auch amüsant-anrührend vom Schicksal und über „Das Leben auf der Straße“ zu erzählen. 3,0

Weissglut

Zeichen idragnet/epic/sony) Der Anrüchige wurde geschasst, die Band fühlt sich über jeden Verdacht erhaben und bollert auch ohne Josef Maria Klump weiter wie bisher. Das Dräuende, Finstere, Harte, Mystische, Metallische, Choralhafte – hat man alles schon gehört und beschrieben. Wie der Band fallt einem dazu nichts mehr ein. Vielleicht: Gut produziert! 1,0

Paddy Goes To Hofyhead

Paddy Tales iindigoi Am Rhein entlang, wo Folklore noch tief verwurzelt ist, sollen die Darmstädter so was wie Superstars sein. Aufrichtig musizieren sie irische Weisen zur Akustikgitarre und traditionellen Folkrock mit flotten Geigenstrichen für die Pub-Party. Eine Kelly Family für Muttchen und zottelige Bildungsbürger. 2,0

TheCassandraComplex

Wetware – s p v i Die Gruft erhebt wieder ihr unheilvolles Haupt: Trotz modernerem Beat-Gewand ein Anachronismus aus Chorälen und düsterem Erlösungsgesang. 2,0

Blank & Jones

DJCulture i K o N TOR) Erst fordert eine dunkle messianische Stimme zum Tanz ums goldene Club-Kalb auf, dann hauen uns die beiden Hohenpriester aus dem Rheinland die üblichen Marsch-Rhythmen und Kirmes-Melodien in die Ohren. „Insomnia“ war ohnehin Höhepunkt und Abgesang der Techno-Träume. 1,5

One Minute Silence Buy Now…Saved Later i v 21 Es beginnt jazzy-poppig mit „Rise And Shine“ und endet bei „Words“ in einer kathartischen Hymne, die fast schon Soul hat: Dazwischen spielt das Londoner Quartett einen präzisen, erhebenden Crossover-Krach, der es zu Erben von Faith No More qualifiziert.3,5

Heinrich Beats The Drum

Teenage Wasteland (planet fruu/zomba) Zum Auftakt covern die vier Münchner „Baba O’Riley“ von The Who, der trotz modernster Studiotechnik klingt, als hätten sich die frühen U2 und späten Depeche Mode überschnitten. Es folgen klöppelnde Beats, spacige Sounds, Pop-Melodien und Rock-Gitarren. Zuweilen etwas zu ungefähr. 2,5

Groupie

Minigolfen ienola/eastwest) Ganz so jung ist das Hamburger Quartett nicht mehr – und die Songs erinnern unbehaglich an den Deutschrocki pop der Achtziger. Auch Nenas „Nur ! geträumt“ als Country-Version geht über einen Witz nicht hinaus. Aber Minigolf, Jungs – das ist cool! 2,0

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