Snow Patrol – Eyes Open
Wahrscheinlich derzeit die meistgehasste Musikrichtung der Welt, und sie hat nicht mal einen Namen. Die meisten sagen „Coldplav“ dazu, obwohl die schottischen Simple Minds schon in den 8oer Jahren die rechtmäßigen Erfinder waren, wir erklären das nicht näher jedenfalls hat sich die (nach Umzug aus Belfast) ebenso schottische Band Snow Patrol nun verbindlich dafür entschieden, nach dem Top-Ten-Zuspruch zur letzten Platte weiter „Coldplay“ zu machen, Leder und Anzüge zu tragen, geliebt zu werden gegen die Vernunft und den Spott der Welt, die durch die Augen des prototypischen „Coldplay“-Fans (wenn es in Anführungszeichen geschrieben ist, meinen wir das Genre, nicht die Band!) sowieso annehmbar klein ist.
Haben sie die Verachtung verdient für ihr Pseudo-Indie-Soft-Zeug? Natürlich nicht, denn alles hat seine Zeit unter der Sonne. Man kann das hören, wenn man krank oder müde ist, und wohlgemerkt:
Snow Patrol sind eine großartige „Coldplay“-Band, ihr Sänger Gary Lightbody klingt fast exakt wie Chris Martin von (ohne Anführungszeichen) Coldplay und wie der Hosenträger-Souler Paul Young aus den Achtzigern, der im Video mal von einer Frau geohrfeigt wurde. Man fühlt sich wohl mit diesem Typen, weil er gar nichts von einem will! Weil seine Musik nirgendwo hinstrebt, wo man als Hörer vielleicht nicht hinwill, weil die Stücke oft so sind wie Lte-Songanfänge ohne den Rest, der folgt. Musik, die einem so nahekommt wie eine nette, entfernte Cousine: also irgendwie schon. Wenn Snow Patrol nicht so grenzenlos durchschnittliche Lieder schreiben würden, wären sie bestimmt die beste „Coldplay“-Band der Welt.
Ich hätte sie gern spätnachts auf einem betrunkenen Openair-Festival. Ich würde sicher heulen.