Somethinq For Kate – The Official Fiction

Wenn man hier zu Lande einen neuen australischen Act zu hören bekommt, dann ist zu Hause längst alles gelaufen. Platinplatten, Stadiontourneen, Ehrungen sackweise – nur, wer down under schon ein dicker Fisch ist und also seine Massenkompatibilität unter Beweis gestellt hat, lohnt das Marketing im Rest der Welt, alles andere will niemand wagen. Allein die Flugkosten!

Die Vita des aus Melbourne stammenden Trios Something For Kate ließt sich entsprechend. Vier Platten hoch oben in den Charts, bald zweistellige ARIA-Nominierungen, eine Nation auf dem Kopf, man weiß schon.

Für die globale Karriere heißt das indes nicht viel; fast alle großen australischen Bands der letzten Jahre sind Heimatgewächse, deren Ruhm zu Hause sich auch mit viel Werbung, gutem Willen und jahrelanger Energieinvestition woanders nicht wiederholen lässt Fragen Sie mal Powderfinger!

Aber wen scheren eigentlich Verkaufszahlen, wenn die Kunst stimmt? Auf ihrem neuen Album, „The Official Fiction“, präsentieren Phil Dempsey, Stephanie Ashworth und Clint Hyndman eine erfreuliche Sammlung integrer, emotional dichter Songs zwischen College Rock, Indie-Emphase und klassisch britischem Gitarrenpop. Doch es sind nicht die Zutaten, die „The Official Fiction „zu einer guten Platte machen, sondern die Lieder: Das wütend sehnende „Asleep At The Wheel“, das hypnotisierte „No Man’s Land“ (mit Grant-Lee Phillips!) das hymnische „Best Weapon“: So schön, inhaltsreich, betroffen und ohne Manierismen komponieren in diesem Genre nur wenige.

Obendrein setzt Produzentin Trina Shoemaker, sonst auch mal eine fürs übertrieben Detaillierte, ganz aufs Bandgefüge und die traurige Inbrunst von Gitarrist/ Sänger Paul Dempsey – und bildet so ab, was SFK in Australien den Ruf eingebracht haben, wahre Massenbeschwörer und Charismatiker zu sein, die auch ein hier sonst fernes Publikum auf ihre Seite zu ziehen wissen. Something for everyone!

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