Son, Ambulance – Key

Als Songwriter Joe Knapp in einer ruhigen Minute zu Papier brachte, was ihm in seinem Leben wichtig ist, fielen ihm vor allem zwei Dinge ein: sein kleiner Sohn und seine Band Ambulance. Seither hat seine Gruppe einen neuen Namen: Son, Ambulance. „Key“, das erste bei uns erhältliche Album der Band aus Omaha, beginnt dann auch mit dem kleinen Neal Knapp, der alles Gute zum Vatertag wünscht. Was dann passiert, konnte man nach diesem Intro als auch nach den Son, Ambulance-Songs, die man von der Split-EP mit den Bright Eyes, „Oh, Holy Fools“, kannte, so nicht erwarten: feinster, himmelstürmender Pop mit coldplayeskem Piano („Paper Snowflakes“), der wie selbstverständlich den Olymp anstrebt. Mit Mut zum Pathos, wie man ihn vom letzten Nada Surf-Album kennt, der Quengeligkeit und den hypnotischen Strukturen von Radiohead (im unglaublichen, siebenminütigen „Sex In C Minor“), der wohligen Melancholie von Travis (in „House Guest“ aufgebrochen durch ein Drum-Loop) und Americana-Rock mit Stones-Riff („Taxi Cab Driver“). Am Ende findet „Key“ für einen Moment über die Pianoballade „If I Should Fall Asleep“ aus dem Pophimmel wieder zurück ins Private. Dann noch eine Hymne: „Pleasure, Now“. So ist es. Ein Album, das einige Wochen schwer rotieren wird. Irgendwann wird man vielleicht genug haben von dieser Melodieseligkeit und Emphase, aber für den Moment sehr sehr gute: 4

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates