Sonic Youth – Murray Street :: MOTOR MUSIC
MOTOR MUSIC Wunderbar komplexe Hommage an New York (ohne Klischee-Tribut) Murray Street ist ein geschichtsträchtiger Ort und steht vielleicht für New ork wie kein zweiter momentan. Hier schlug am 11. September 2001 ein Triebwerk eines der Flugzeuge ein, die in die Twin Towers rasten. Außerdem ist dort das Studio der Band, die sich seit ihrem letzten Major-Album ,JVYC Ghosts & Flowers“ von 2000 ab Stadtschreiberkollektiv begreift, das es aber natürlich schon vorher war: Sonic Youth. „Empry Page‘ und „Disconnection Notice“ folgen fast traditionellen Rockmustern. Riffe! Melodien! Refrains! Der Regen in“.Rain On Tin“ bricht das Licht: Eine Spur britishfolk windet sich durch den Song, und man ahnt: Fairport Convention! – dann holt Thurston Moores nervöses Genöle ihn zurück nach New York und man fühlt: Television!am Ende franst er so herrlich aus, dass man weiß: Sonic Youth! Das zentrale Stück liefert – wie so oft – Lee Renaldo: „Karen Revisited“. Elf Minuten die Luft anhalten. „And me/ Just anodler dream theory/ Lost inside youreyes“. Dazu quietschende Gitarren, dann nur noch ein Fiepen, das sich nur ganz allmählich in neuen Soundstrukturen auflöst und schließlich auf einem Ton einpendelt. Am Ende klatscht das Avantgarde-Publikum – „Miscommunication, Karen“. „Radical Adults Iick Godhead Style“ startet wie ein gradliniger Rocker, doch dann setzen die Saxofone von Don Sauter und Don Dietrich (Borbetomagus) eine Noise-Attacke dazwischen, die die sich hochtürmenden Gitarrenwände transzendiert. Kim Gordons schwaches „Plastic Sun“ fallt dann etwas aus dem Rahmen und hätte mit seinem kühlen Sound wohl auch besser auf J^YC Ghosts & Flowers“ gepasst Zum Abschluss „SympathyForTheStrawberry“- eine Hommage an den Sound der anderen großen Band aus New York: The Velvet Underground. Mit diesen sieben Songs haben Sonic Youth sich zurück in unser Leben gespielt, und in ihr eigenes wohl auch. „From dust to dust they create Rock’n’Roll.“ Maik BrOggemeyer