Sophie Ellis Bextor – Shoot From The Hip :: Polydor

Man darf das ruhig zugeben: Als Sophie Ellis Bextor ’02 die Medienschauplätze nicht nur im UK fest im Griff hatte, war man ein bisschen verzaubert. Der unterkühlt-erotische Schick von „Murder On The Dancefloor“ schob dem hohlen Dance-Pop der Formatradios mit ultracoolem, gar nicht humorlosem Disco-Schick ein Kuckucksei unter, und schon wollte man da eine Verbündete erkannt haben.

Dass die Bextor dann aber kein gutes Album hinbekam und stattdessen mit Posh Spice im medialen Ring darum boxen musste, wer die Schönste ist im ganzen Land, sind zwei Kapitel derselben, schließlich unglücklichen Geschichte. Fürs zweite Werk, „Shoot From The Hip“, befreite sich Bextor ein wenig aus dem festen Produzentengriff; ihren eigenen Weg wolle sie gehen, dem Instinkt folgen, Sie wissen schon. Bernard Butler und Alex James sind als Songwriter dabei, und so ersetzen einige Gitarrenlieder den DiscoStyle des Debüts. Das freilich nur gelegentlich. Das Gros der Songs auf „Shoot From The Hip“ gründet sich in dem bekannten Gemenge aus Human-League-Verweisen, Grabbeltisch-Elektro und dem Retortenpop der modernen Musikproduktion.

Gut ist das meist nicht Anstatt den Hype des letzten Jahres im Nachhinein zu legitimieren, bezahlt Bextor mit mediokren Songs und einer wenig souveränen Perfomance das fällige Lehrgeld. Ein Lied heißt frech „I Am Not Good At Not Getting What I Want“, aber das ist reine Selbstüberschätzung.

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