South – Adventures In The Underground Journey To The Stars

Der Albumtitel ist nicht nur wegen des fehlenden Kommas verwirrend: South gehören weder zu denen, die man im Popgeschätt gerne als Underground bezeichnet, noch zu den Stars. Stattdessen ist es dem britischen Trio trotz zweier Alben und eines Beitrags zum Soundtrack der Indie-affinen TV-Serie „O. C, California“ bislang gut gelungen, nie wirklich aufzufallen. Und auch die plüschig gepolsterte Britpop-Rundreise, die South auf „Adventures In The Underground Journey To The Stars“ unternehmen, hinterlässt nicht den Eindruck, dass die Band nun im Untergrund oder zu den Sternen unterwegs ist.

Lieber bleiben Joel Cadbury, Jamie McDonald und Brett Shaw an der Oberfläche und klammern sich an ihre Vorbilder, lassen mal verträumt, mal geschäftig, aber stets zärtlich durch Walzer wie „Pieces Of A Dream“ und „Flesh And Bone“ die Stone Roses schimmern oder klonen in „A Place In Displacement“ gekonnt New Order. Obwohl dieser Song mit seinen hübschen Delay-Effekten und der trübsinnigen Hookline eine der besten Nummern des Albums ist, fällt überhaupt nicht auf, dass sie die einzige ist, bei der sich South einen Produzenten geleistet haben – Dave Eringa, der schon beim Vorgänger „With The Tides“ am Mischpult saß. Denn South wissen nicht nur wie man Popmelodien schreibt, sie haben auch ein Händchen für putzige Arrangements. Im folkloristischen Duett „Know Yourself“ kommen verschachtelte Chöre und eine akustische Slide unter, für das stampfende „Safety In Numbers“ borgt man sich ein Cembalo, in dem lustig die Tempi durchprobierenden Ohrwurm „Up Close And Personal“ klöppelt unbekümmert ein Xylophon.

Nur abenteuerlustig klingt „Adventures In The Underground Journey To The Stars“ nie wirklich. Wenn Joel Cadbury im um einen Basslauf gebauten „Shallow“ den Wolf mimt, der sehnsüchtig den Mond anheult, klingt er eher wie ein Schoßhündchen, das man zu lange allein in die Wohnung gesperrt hat. Selbst „You Are One“, in dem sich die Band hinter widerspenstigen Gitarren und einem rappeligen Schlagzeug versteckt, bleibt brav und berechenbar. Und Songs wie „Habit Of A Lifetime“, das etwas einfältig dahinplätschert, und das Gilbert O’Sullivan nachahmende „Meant To Mean“ deuten an, wo die Reise von South zu enden droht: weder im Underground noch bei den Stars, sondern im Kitsch.

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