Spiritual Beggars – Demons

Der Inbegriff eines fetten Sounds macht den Spiritual Beggars den Einstieg in ihr sechstes Album leicht – und uns altbekannte Werte noch einmal deutlich: Hier gibt es kein Schickimicki, keinen Kompromiß, hier gibt es gibt nur eine Richtung: nach vorne.

Wenn man „Demons“ zum ersten Mal hört, kann man sich regelrecht vorstellen, wie diese fünf langhaarigen Schweden im Proberaum stehen und sich gegenseitig geil finden ob ihrer Konsequenz bei Nummern wie „Throwing Your Life Away“. „Demons“ führt die neue Marschroute der Band weiter, schlägt mehr in Richtung Entombed als in Richtung Fu Manchu aus, ist mehr Metal als gelobte Indie-Rocker-Alben wie „Ad Astra“. Das kann für Freunde der anderen Beggars ein Problem sein. Denn es gab anfangs keine Protoriffs wie bei „Salt In Your Wounds“, wobei die Primatenmetapher im Songtitel bereits verrät, wo das nächste Problem liegt: in den flachen, allzu klischeebehafteten Texten, die Gitarrist Michael Amott liefert. Vielleicht ist es fies, sich auf den „neuen“ Sänger zu stürzen (der immerhin schon zum zweiten Mal dabei ist), aber was sich Mr. JB beim abschließenden „No One Heard“ an bemühtem Pathos leistet, klingt für Sekunden fast wie die Heulbojen von HIM.

Es gibt auch ein paar schöne Orte: „Through The Halls“ spannt mit verschwommener Atmosphäre tatsächlich einen Spannungsbogen in ein Riffunwetter. Und manchmal, in epischeren Momenten wie in den minutenlangen Soloteilen von „Dying Everyday“, sind die Beggars eine wirklich gute Rockband. „Treading Water“ aber trampelt mit seinem „When you’re all alone“-Refrain schon wieder im Schlick der Wacken-Toiletten.

Die Spiritual Beggars sind eine dieser Bands, die wissen, daß es in gewissen Zuständen nichts Geileres als Black Sabbath gibt. Warum haben sie dann nicht versucht, ihren eigenen Stil weiter auszubauen?

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