STADIUM ARCADIUM :: 2006

Es hätte so schön werden können. Aus den 28 Songs, die auf „Stadium Arcadium“ die Seiten „Jupiter“ und „Mars“ füllen, hätte man ein großartiges Album destillieren können, doch Bescheidenheit war gerade nicht gefragt. Die Großmannssucht stand den vieren bei der Qualitätskontrolle im Weg: zu viel (wenngleich gut gemachtes) Handwerk, zu wenig Gefühl. Irgendwie klangen sie nicht mehr lässig, sondern nachlässig. „Dani California“ wärmt das alte Lied vom armen Straßenkind auf, „Charlie“ ist nur der übliche Hit in neuer Verpackung. Und eine größere lyrische Bankrotterklärung als „Snow (Hey Oh)“ gibt es nicht. Die magischen Momente („If“) muss man suchen.

Die Befürchtung, dass sich der experimentierfreudige Frusciante beim Dienst nach Vorschrift ein bisschen gelangweilt haben muss, bestätigte sich bald. Als die Peppers Ende 2009 wieder ins Studio gingen, nahm Tourgitarrist Josh Klinghoffer seinen Platz ein – und die nächste Runde im endlosen Chili-Peppers-Gitarristen-Karussell war eingeläutet. Das Resultat heißt „I’m With You“ (Rezension Seite 84).

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