Staind – 14 Shades Of Grey :: EastWest

Jeder kennt Leute wie Aaron Lewis. Sie sind vielleicht weniger tätowiert oder haben mehr Haare, aber sie nerven mit dem immer gleichen Verhalten: Jammern über ihre schwere Kindheit Erzählen, dass sie nicht länger darunter leiden wollen, und lassen einen doch ständig wissen: Ich armer Tropf kann gar nichts für meine Wutausbrüche oder meine Beziehungsunfähigkeit, die Eltern sich schuld.

Lewis hat immerhin eine Karriere aus dem Dilemma gemacht. Auf „Break The Cycle“ war es ja noch interessant, mit anzuhören, wie der Staind-Sänger gegen seine bösen Geister kämpft. Aber langsam wird es langweilig, und der Titel „14 Shades Of Grey“ verspricht nicht zu vieL Hier gibt es viele Schattierungen, viel Vages, aber nichts Entschlossenes, nichts Aufregendes. „The more you take, the more you blame/ But everything still feels the same/ The more you hurt, the more you strain/ The price you pay to play the game“, singt Lewis gleich im ersten Song, und damit ist alles Entscheidende gesagt.

Natürlich erzählt er noch mehr aus seinem Leben, aber das ist leider sehr banal. Er liebt seine Tochter und will sie vor der Welt beschützen („Zoe Jane“). Er vermisst sein großes Vorbild Layne Staley („The words you gave/ My life you saved/ Your name was Layne.“ Bitte!) Aus lauter Loyalität klingen Staind jetzt noch mehr nach Alice In Chains als früher. Aber dermaßen schwerfällig hat sich Staley nie von Song zu Song geschleppt. Und er hätte mehr Grund gehabt.

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