Stereophnics – J.E.E.P.

Trotz höchster Erwartungen kein Meisterwerk: das dritte Album Mit den Stereophonics aus Wales war das ja bisher immer so eine Sache: Cwmaman ist eben nicht Blackwood und schon gar nicht Manchester – und so agierte das sympathische Trio um den notorischen Front-Raspler Kelly Jones immer schon etwas im Schatten der Manie Street Preachers, von Oasis oder Travis ganz zu schweigen. Dennoch schrieb Kelly Jones auf dem insgesamt noch etwas unausgegoren wirkenden Debüt „Ward Gets Around“ seine fesselndsten Songs, allen voran die Konzert-Kracher „A Thousand Trees“ und „More Life In A Tramps Vest“. Auch der Nachfolger „Performance And Cocktaib“, weitaus besser als sein Ruf, hatte zumindest ein halbes Dutzend Kompositionen zu bieten, die klar über dem Durchschnitt angesiedelt werden mussten.

Das dritte Album J.EJz.P.“ (ausgeschrieben: Just Enough Education To Perform“) nun bringt den Stereophonics immerhin schon mal den Preis für den blödesten Albumtitel ein. Und, soviel ist sicher, ihr ruhigstes und relaxtestes ^ferk ist J.E.E.P. „obendrein geworden. Dennoch beginnt es, wie jedes Stereophonics-Album, mit dem obligatorischen Stomper, hier „Vegas Two Times“ genannt. Auf „Lying In The Sun“, laid back und ziemlich famos, werden bereits ruhigere Töne angeschlagen. Die Single „Mr. Writer“ ist gut, jedoch leider kein „Pick A Part That’s New“ oder Just Looking“. Das gut gelaunte „Have A Nice Day“ und das wehmütige „Everyday I Think Of Money“ sind die überzeugendsten Stücke.

Zwar ist auch das dritte Stereophonics-Album wieder eine recht reife Leistung, doch die Crux der bodenständigen Brit-Rocker bleibt: Ihre Songs, immer amtlich und handwerklich solide, haben selten das Zeug, den Tag oder gar ein Leben zu retten. Die nächste größte Band der Welt werden die Stereophonics endgültig nicht mehr.

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