Stone Gossard – Bayleaf

Haken wir das gleich zu Beginn ab. Stone Gossard ist natürlich hauptberuflich Gitarrist bei Pearl Jam. Logisch, dass die Plattenfirma diese Tatsache in Form eines roten Stickers auf die Papphülle kleben musste. Obwohl das vermeintliche Verkaufsargument ja auch durchaus gegenteilig wirken könnte. Etwa dann, wenn jemand Eddie Vedder & Co gar nicht mag. Wie der Autor dieser Besprechung zum Beispiel. Bei Gossard aber werde auch ich fündig.

Ob das an den liebevollen Kompositionen, den eigenwilligen Texten oder den Arrangements liegt, vermag ich kaum abschließend zu sagen. Gossard weiß ja offensichtlich auch nicht,

was er da eigentlich gemacht hat. Im Info schreibt er etwas hilflos: ,,1’m 34 years old. Almost 35. 1 recently completed a record with ten songs. Thank you.“ In der Tat ist es nicht einfach, diesen scheppernden, holzigen Songs auf die Schliche zu kommen. Schön wie der Herbst sind sie, bisweilen auch etwas schräg. Wie der Titeltrack, wo ein sich in einer Pastasauce befindliches Lorbeerblatt als Metapher für die Jahreszeiten herhalten muss. Oder die unglaublich schlitzohrigen Backing Vbcals der Liebeserklärung „Cadillac“. Ganz klassisch ausgetüftelt. Richtig gerockt wird übrigens auch, allerdings nur einmal, bei „Pigeon“. Mehr tut auch nicht Not.

Das folgende „Anchors“ deutet mit klimperndem Piano und dem bangenden Gesang dann wieder deutlich in Richtung EUiot Smith. Spätestens hier ist man versunken in Gossards zarte Kraftausbrüche, verliebt in seine zupackenden Melodien. JHellbent“ bereitet noch vor, ehe das mit reichlich Western-Larmoyanz geschmückte „Fend It Off‘ das Album beendet. Allthesewoundedboys.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates