Sub Verses :: Schamanischer Rock mit gelegentlichen Prog-Anklängen

Als diese Band aus Brooklyn vor acht Jahren ihr erstes Album veröffentlichte, hätte man sie für Epigonen der damals noch tollen My Morning Jacket halten können, denn sie verbanden Psychedelia und archaische amerikanische Folktradition auf ähnlich betörende, wenngleich weitaus brüchigere Art und Weise. Die Zusammenarbeit mit The-Swans-Gott Michael Gira war anschließend nur folgerichtig. Nach dem lieblichen „Love Is Simple“(2007) stieg Sänger Ryan Vanderhoof aus, und das verbleibende Trio ließ den Acid-Folk hinter sich und verursachte auf „Set ‚Em Wild, Set ‚Em Free“(2009) einen Frontalcrash zwischen späten Beatles und Sly &the Family Stone. „Akron/Family II (The Cosmic Birth And Journey Of Shinju TNT)“(2011) geriet noch eklektischer -Pharoah Sanders, King Crimson und die Beach Boys steckten da alle irgendwo im Mix.

„Sub Verses“ eröffnet mit schamanischem Rock: jenseitige Harmonien, wuchtige Gitarren, Repetition. Die Szenerien der Land Artists Michael Heizer und James Turrell haben diese zehn Songs inspiriert, die urwüchsige Landschaft und der Futurismus. Hier trifft das Primitive auf das Zerebrale, Indianergesänge auf Animal-Collective-Choräle, puristischer Rock auf minimalistische Elektronik, Riff auf Drone. Das ist meist spannend, schmeichelt aber nicht immer dem Gehörgang und hat stellenweise durchaus Anklänge an das Überwältigungsmuckertum, das man gemeinhin Progrock nennt. Doch Momente wie das schwebende „Until The Morning“ oder der John Cale und Jim James vermählende Schlusspunkt „Samurai“ zeigen, dass Akron/Family es nur gut meinen.(Dead Oceans/ Cargo) MAIK BRÜGGEMEYER

Primal Scream

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