Super Furry Animals – Guerilla :: Amoklauf in Wales: Die Kiffer drehen jetzt alles durch den Fleischwolf

Sind die jetzt völlig närrisch geworden? fragt man sich nach dem Durchhören des dritten regulären Albums der Super Furry Animals aus Wales. Cardiffs Spaß-Guerrilleros brennen ein Feuerwerk kruder Ideen ab, ein Traum aus tausendundeiner Droge, ein Jaulen für ein Halleluja – oder was ist da passiert?

„Guerilla“ variiert „Rockmusik“ in einer Weise, die manchmal an den Nerven zerrt, mit verschiedenartigen Samples und Drum 8C Bass-Loops versehen, eingestreutem Vocoder oder gepitchten Vocals, die aus vormaligen Hooklines kakophonische Symphonien machen. Noises und ferzerrer tun ein Übriges, die Super Furry Animals völlig disparat klingen zu lassen. Mitnichten ist dies ein Album für den leichten Genuß. Vielleicht muß man selbst erst einige Pilze eingeworfen haben, um dieses Monster wirklich verstehen zu können.

Ausladend, einladend, prall sind die 14 Songs allemal – vom straighten „Night Vision“ über das sambaeske „Northern Lights“ bis zum 22sekündigen „The Sound Of Life Today“. Und auch den Beatles erweisen sie auf „Keep The Cosmic Trigger Happpy“ wieder einmal ihre Referenz. Wie gut, daß sich die Waliser selbst nicht allzu ernstnehmen, unter anderem nachzuhören auf „Wherever I Lay My Phone (That’s My Home)“. Ernst ist anders: Da sagten die Super Furry Animals einen Auftritt für das Welsh Assembly ab, weil sie dort auch für die Queen hätten spielen müssen. Die Queen ist nicht Waliserin und kifft nur heimlich. Respekt auch dafür, Animals. 3,0

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