Swans

The Great Annihilator

Mute

Michael Giras Gespensterstunden einmal mit Band, einmal solo

Wenn Swans es sich tatsächlich irgendwann zur Aufgabe gemacht haben, Gespenstisches zu vertonen, so dürfte „The Great Annihilator“ von 1995 ihre bis dahin ereignisreichste Annäherung an eine Klangwelt des Unheimlichen und Klaustrophobischen sein. Jarboes Gesang legt sich wie ein akustischer Schleier über hypnotische Tracks, wie beim harschen „Mother/Father“ oder bei der wesentlich entschleunigteren Geisternummer „My Buried Child“.

Ganz im Kontrast dazu stehen die geradezu esoterischen, fast körperlich präsenten Wortgebilde, die Michael Gira über den Gitarrengewittern zusammenwebt. Die Platte wurde vom Swans-Kopf stets als Begleiter seines Solodebüts, „Drainland“, aufgefasst, einzelne Songs verweisen sogar aufeinander. So ist es sinnvoll, dass nun beide Alben noch einmal remastert in einem Set erscheinen. Möglich wurde eine Neuveröffentlichung allerdings nur, weil Keyboarder Bill Rieflin ungemasterte DATs und Tonbänder der ursprünglichen Aufnahmesessions wiederentdeckt hatte.

Doug Henderson legte bei dieser Edition noch mal Hand an, um die sich in schaurige Höhen schraubenden, in ihrer brütenden Melancholie Leon­ard Cohen und Nick ­Cave evozierenden Instrumentals („In“) und die vertrackten Harmonien („Celebrity Lifestyle“), klanglich zu optimieren.