Sweet Soul Books :: Empfehlenswerte Lektüre zum Verständnis des Soul

Einen leichten, aber keineswegs leichtfertigen Historienabriß liefert Gerri Hirshey in NOWHERE TO RUN – THE STORY OF SOUL MUSIC (Penguin, ca. 18 Mark). Zu seinen Schwerpunkten gehört die Dichotomie zwischen Southern Soul und Tamla Motown. Memphis contra Detroit Isaac Hayes dazu: „Now it was the Standard joke with blacks, that whites cannot dap to a backbeat. You know, ain’t got the rhythm. What Motown did was very smart They beat the kids over the head with it That wasn’t soulful to us at Stax, but baby, it sold.“ Der Soul-interne Neidkomplex. 4,0

Michael Haralambos leistet in seinem Buch SOUL MUSIC – THE BIRTH OF A SOUND IN BLACK AMERICA (Da Capo, ca. 25 Mark) eine materialistische Analyse, stattet die fade Ideologie aber mit einer Fülle empirischer Fakten aus, die das Buch durchaus lesenswert machen, besonders im Hinblick auf die Entwicklung im Radio und im Handel. 3,0

Der Titel SOULSVILLE U.S.A. – THE STORY OF STAX RECORDS (Books With Attitüde, ca. 55 Mark) spricht für sich selbst Bleibt hinzuzufügen, daß Autor Rob Bowman bis in die letzten Winkel leuchtet und nicht mit Details geizt Ex-Stax-President Al Bell ernannte ihn nach der Lektüre des Buches gar zum „official historian for Stax Records“. Tatsächlich ist Bowmans Recherche-Sorgfalt beachtlich. Unverzeihlich indes, daß keine Discographie mitgeliefert wird. 4,5

SAY IT ONE TIME FOR THE BROKEN HEARTED – THE COUNTRY SIDE OF SOUTHERN SOUL (Fontana, ca. 15 Mark) von Barney Hoskyns ist eine Eloge auf Country Soul. „It’s finest achievement is“, so schreibt Elvis Costello im Klappentext, „that it makes you want to hear the music“ Die von den weißen Soulsters zum Beispiel: Dan Penn oder Eddie Hinton. Eine reizvolle Entdeckungsreise. 4,0

Als Ergänzungslektüre empfohlen: GOIN‘ BACK TO MEMPHIS (Schirmer, ca. 50 Mark) von James Dickerson befaßt sich liebevoll und kenntnisreich mit der Musikstadt am Mississippi, Untertitel: „A Century Of Blues, Rock’n’Roll And Glorious Soul“. Memphis ab Musikpfuhl, gärend, schwärend und faszinierend. 4,0

Sowie CHICAGO SOUL (Illinois Press, ca. 40 Mark) von Robert Pruter. Einmal deshalb, weil die vitale Soul-Szene der Windy City beim Betrachten des großen Soul-Gemäldes generell zu kurz kommt Gerri Hirshey (siehe oben) etwa widmet ihr nur ein paar Zeilen. Zum zweiten, weil Labels wie OKeh, Vee Jay oder auch Chess wichtige Pionierarbeit in Sachen Soul leisteten. Und schließlich, weil die Soul-Welten des Südens und des Nordens eh eng miteinander verknüpft waren und voneinander lernten. Zeugen dafür gibt es zuhaut, von Berry Gordy und Smokey Robinson bis zum „Wicked Mr. Pickett“, der so erfolgreich wie pragmatisch zwischen den musikalischen Polen pendelte, und das nicht einmal ungern. 4,0

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