The Ben Taylor Band – Famous Among The Barns :: Iris/Sony

Dass einer nicht ein toller Sänger wird, bloß weil die Eltern James Taylor und Carly Simon heißen, das weiß Ben Taylor genau. Bevor der Sproß der beiden Songschreiber-Schwergewichte das Liederschreiben begann, ging es auf eine große Reise, die auf dem Umweg über Südamerika und Tibet am Ende zur Selbstfindung fuhren sollte.

Was nun auf dem Debüt, „Famous Among The Barns“, von der Identität des Sängers zutage tritt, ist dabei zunächst wenig spektakulär: Ben Taylor ist seines Vaters Sohn. Die freundliche Gelassenheit, die großherzig-akustische Gefuhügkeit des Folk-Barden, all das scheint deutlich von Genen und Gewohnheit geprägt zu sein, von der unüberhörbaren stimmlichen Ähnlichkeit mal ganz zu schweigen.

Doch Taylor Junior lässt sich nicht auf eine bloße Kopie der väterlichen Gabe reduzieren. Kompetent unterstützt von vier unerhört feinsinnig agierenden Mitmusikern, dreht der Sänger und Gitarrist seine immer mit klassischer Genügsamkeit entworfene (Westcoast-)Folk-Poesie ins Weite und gelegentlich zeitgeistig Experimentierfreudige und entkommt so Einfalt und Redundanz, die hier freilich an der Türschwelle lauern. Besonders schön gelingt das bei dem psychedelisch gedachten „Time Of The Season“ und dem schunkelnden „Safe Enough To Wake Up“, aber auch beim handfest rockenden „Let It Grow“, das auch den Wallflowers stünde.

Ob nun Ben Taylor ein Großer wird wie Vater und Mutter, wer kann das sagen. Viele Songs und diverse Platten müssen zum Vorschein bringen, was sich im Dschungel von Südamerika nur als grobe Richtung ausmachen lässt. Der Anfang jedenfalls ist gemacht.

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