The Black Heart Procession – Six

Wenn du mit mir Schluss machst. Wenn du mich begräbst. Wenn du mich vermisst. Sag kein Wort. Werde mich los. Ertränke mich. Suche nicht nach mir. Berühre mich nicht. Besuche mich nicht. Sag kein Wort. Schließ Deine Augen.

So weit Paul (Pall) Jenkins in „When You Finish Me“ zu Klavierspiel und flirrenden Streichern. Dann tönt wieder die Bassgitarre von Armistead Burvvell Smith, die schon bei Three Mile Pilot so wohlige Schauer auslöste. Für „Six“ haben die Dunkelmänner aus San Diego ihre Stücke um elegische Chöre ergänzt, die nach gespenstischen Shanties klingen. Eine Orgel spielt präzise Kadenzen, und bei „Witching Stone“ (mit surrendem Synthesizer und wuchtigem Schlagzeug) ist der Pop-Song nach Art von The Cure gar nicht fern. Das beste Stück ist die gruselige, sehr kurze Ballade „Drugs“: „When I remember these times/ I try not to cry.“

Unter den vielen fabelhaften Platten dieser Meister des Doom ist die sechste ein Wunderwerk an Variation und Inspiration. Gott, Tod und Teufel marschieren in Paul Jenkins‘ Songs auf wie sonst nur bei Nick Cave und den Bad Seeds – bei der Black Heart Procession beschleicht einen allerdings das Gefühl, dass diese Typen wahrhaft verrückt sind. Alles andere wirkt wie Pipifax, wenn man ihre unendlich kunstvolle Todesmusik gehört hat. Angeblich haben Jenkins und Burwell Smith ein neues Album von Three Mile Pilot schon fertiggestellt, jener Band, die um 1992 mit Freistil-Death-Grunge alles in der Rockmusik je Gehörte wegblies und einen Vertrag mit Geffen in Höllentempo an die Wand fuhr.

Es ist wieder Zeit.

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