The Bony King Of Nowhere :: Sparsam arrangiert – als singe Thom Yorke Songs von Neil Young

Wir hatten uns schon über das vorige Album von Bram Vanparys alias The Bony King Of Nowhere, „Eleonore“, gefreut. Der Belgier singt darauf zarte Songwriter-Songs mit warmer Lagerfeuerstimme, manchmal aber auch mit einem vibrierenden Falsett, als spielte Thom Yorke Lieder von Neil Young. Wurde auf jenem Album noch üppig instrumentiert, vertraut Vanparys auf diesem neuen nun ganz auf sich selbst und singt meist zu nur zwei akustischen Gitarren.

Beschwörend sind diese Lieder, mit Hingabe gesungen und einer tiefen Ruhe aufgeführt. Die sparsamen Arrangements werden nicht langweilig, weil Vanparys eine tolle Inspiration erwischt, die seine – darüber hinaus gut geschriebenen – Lieder mit einer zeitlosen Qualität ausstattet. Die großen Meister stecken in dieser Musik – Dylan, Drake, Harding, eben die altvorderen Poeten des Akustikgitarrenliedes. Wenn einer trotz der jungen Jahre so klassisch schreiben und singen kann, ohne nur wie ein Epigone zu klingen, dann sagt das viel über seine künstlerische Reife und musikalische Autorität.

Von beidem hat Bram Vanparys nicht wenig. Bei „Across The River“ zum Beispiel, dem beschwörenden Auftakt des Albums. Bei der anrührend schlichten Folklore von „Wild Flowers“. Und bei dem leise gezupften „Rain Falls Down On Mirwart“ (Mirwart ist ein kleines Dorf in den Ardennen, wo der Bony King dieses Album schrieb und aufnahm), dessen zarte Melancholie anrührt wie ein Gedicht im Poesiealbum. Gäbe es noch Poesiealben, The Bony King Of Nowhere hätte die besten Einträge. (PIAS) Jörn Schlüter

Lisa Loeb

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